Von Gina Lee
Investing.com - Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum haben sich am Dienstagmorgen mehrheitlich erholt und konnten somit einen Teil der Vortagesverluste wettmachen. Während Chinas Vorstoß zur Stützung in Schieflage geratener Bauunternehmen die Stimmung der Anleger aufhellte, hielten sich die Bewegungen aufgrund der weltweit zunehmenden Fälle der Omikron-Variante des Coronavirus insgesamt in Grenzen.
Bis 4.21 Uhr MEZ notierte der japanische Aktienindex Nikkei 225 um 2,07% höher. Für Südkoreas KOSPI-Index ging es um 0,44% nach oben.
In Australien stieg der ASX 200 um 0,62%. Die Reserve Bank of Australia hatte zuvor das Protokoll ihrer letzten Sitzung veröffentlicht, in dem sie erklärte, dass der Beginn des Tapering auf ihrem ersten Treffen im Jahr 2022 und das Ende im Mai mit den bestehenden Prognosen übereinstimmt.
Der Hang Seng Index in Hongkong gewann 0,48%.
Chinas Shanghai Composite verzeichnete ein Plus von 0,43%, während der Shenzhen Component leicht um 0,03% nachgab. Die Behörden drängen große private und staatliche Immobiliengesellschaften dazu, Immobilienprojekte von in Schieflage geratenen Bauträgern zu erwerben, um die Risiken für die Wirtschaft zu verringern, die durch die zunehmende Verschuldung dieser Gesellschaften entstehen.
Im asiatischen Frühhandel hellte sich die Stimmung jedoch etwas auf, nachdem die US-Pendants einige ihrer anfänglichen Kursverluste wieder ausgleichen konnten. Angesichts der bevorstehenden Feiertage waren die Umsätze jedoch gering.
An der Wall Street ging es für die wichtigsten Aktienindizes um mehr als 1 % abwärts. Grund dafür war u.a. der schwere Rückschlag, den Präsident Joe Biden mit seinem Reformprojekt für den Klimaschutz erlitten hatte. Senator Joe Manchin sagte am Sonntag, dass er Bidens "Build Back Better"-Paket, ein 1,75 Billionen Dollar schweres Gesetz für inländische Investitionen, nicht unterstützen werde.
Die Ökonomen von Goldman Sachs (NYSE:GS) senkten nach Manchins Äußerungen ihre Wachstumsprognosen für die USA. Der Aktienindex S&P 500 erlebte seinen größten Drei-Tages-Verlust seit September 2021.
"Es sind derzeit zwei verschiedene Dynamiken im Gange. Die wahrscheinlich wichtigste ist die drohende Verringerung der Liquidität. Hinzu kommt die Sorge um Omikron", sagte Jay Hatfield, Chief Executive Officer von Infrastructure Capital Management, dem Nachrichtendienst Bloomberg.
Auch andere Investoren wiesen auf die von Omikron ausgehende Bedrohung hin.
"COVID-19 bleibt eine Bedrohung für die Weltwirtschaft. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass Omikron zwar übertragbarer ist, aber im Vergleich zu früheren Varianten zu weniger schweren Krankheitsverläufen führt", so die CBA-Analysten in einer Mitteilung.
Der britische Premierminister Boris Johnson sagte am Montag, er sei bereit, nötigenfalls restriktivere Maßnahmen zu ergreifen. Die Variante breitet sich in Europa rasch aus. In den USA macht Omikron nach Schätzungen der Bundesbehörden inzwischen 73 % aller sequenzierten Fälle in den USA aus.