Investing.com – An den Aktienbörsen Asiens ging es am Freitagnachmittag immer weiter abwärts, nachdem Exportdaten aus China schlechter als erwartet ausgefallen waren.
Der Exportwert für Februar kam mit einem Minus von 20,7% weit unter den Erwartungen des Marktes herein, der einen Rückgang um 4,8% erwartet hatte. Er hob auch die Gewinne vom Januar von 9,1% wieder auf. Die Importe sind ebenfalls stärker gesunken, um 5,2% statt der geschätzten 1,4%.
Die Exportdaten vom Februar repräsentieren den größten Einbruch der letzten drei Jahre und auch die Importe fallen seit mittlerweile drei Monaten in Folge.
Der Rückgang ließ China im Februar einen Handelsüberschuss von 4,12 Mrd USD, weitaus weniger als die erwarteten 26,38 Mrd USD.
Die schlechter als erwartet ausgefallenen Exportdaten schickten chinesische Aktien am Freitagnachmittag weiter nach unten. Um 06:33 MEZ lag der Shanghai Composite 3,04% tiefer auf 3.011,87 und der Shenzhen Component sank um 1,28% auf 9.554,20.
Der Hang Seng Index in Hongkong rutschte ebenfalls ab, um 1,45% auf 28.362.
Aber Marktbeobachter warnen, dass saisonale Faktoren wie das chinesische Neujahrsfest im Februar zu den schlechten Werten beigetragen haben könnten und die Daten mit Vorsicht genossen werden sollten.
Allerdings gibt es in China auch ansonsten Anzeichen auf eine Verlangsamung der Konjunktur. Die chinesische Regierung senkte ihr Wachstumsziel für das BIP am Dienstag auf zwischen 6 und 6,5%.
Die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Tag zuvor fachte auch Ängste vor einer globalen Konjunkturverlangsamung an und belastete die asiatischen Märkte am Freitagmorgen.
Der japanische Nikkei 225 lag 2,13% tiefer auf 20.999,00 und der Kospi in Korea bewegte sich um 1,24% nach unten auf 2.139,02.
Der australische S&P/ASX 200 lag ebenfalls tiefer, um 0,96% auf 6.203,80.
Am Donnerstag hatte EZB ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in 2019 gesenkt und eine Serie von Stimulusmaßnahmen angekündigt, um die Kreditvergabe zu fördern. Sie plant auch den Leitzinssatz über das ganze Jahr 2019 unverändert stehen zu lassen.
“Wir befinden uns in einer Periode anhaltender Schwäche und allgegenwärtiger Unsicherheit,” sagte EZB-Präsident Mario Draghi.
Was den Konjunkturausblick weiter eintrübt ist, dass die andauernden amerikanisch-chinesischen Handelsgespräche bislang keinen Abschluss gefunden haben, auch wenn US-Präsident Donald Trump Berichten zufolge darauf bedacht ist, vor Beginn der Wahlkampagne 2020 einen Deal unter Dach und Fach zu haben.
Laden Sie noch heute die kostenfreie App von Investing.com herunter und überzeugen Sie sich selbst.