Investing.com – Der Dax arbeitete sich im Laufe des Vormittags deutlich vor, übertraf vorübergehend die 8.000 Punkte und schloss dann etwas unter der psylogisch wichtigen Marke mit einem Plus von 2,08% auf 7.968,54 Punkte. In der zweiten Reihe verzeichneten der MDax und der TecDax Gewinne von jeweils 0,97% auf 13.848,85 Punkte und 1,46% auf Punkte.
Trotz schwacher Vorgaben aus Asien, wirkten die überraschend guten US-Arbeitsmarktdaten von letztem Freitag heute nach. Der Rückgang der deutschen Exporte im Mai sowie die schwächere Industrieproduktion für denselben Monat wurden von den Börsianern ignoriert. Die Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe fiel im Mai gegenüber dem Vormonat um 1%, was dem ersten Rückgang seit Januar entspricht, meldete heute das Statistische Bundesamt. Im April war sie noch um nach oben revidiert 2% gewachsen.
Zudem gingen die Ausfuhren im Mai 2013 im Vorjahresvergleich deutlich um 4,8% zurück, wie heute das Statistische Bundesamt (Destatis) meldete. Der Wert der Exporte belief sich in dem Monat auf 88,2 Mrd. Euro. Die Importe betrugen 75,2 Mrd. Euro. Letztere sanken im Vergleich zu Mai 2012 um 2,4%. Die Außenhandelsbilanz schloss in Mai mit einem Überschuss von 13,1 Mrd. Euro im Vergleich zu den 15,6 Mrd. Euro im Vorjahresmonat.
Unterdessen hat sich heute der deutsche Staat frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt bei einer Emission von unverzinslichen Bubills mit 6 Monaten Laufzeit. Bei der 1,7-fach überzeichneten Anleiheauktion wurden insgesamt 3,981 Mrd. Euro zugeteilt. Die Rendite lag bei minus 0,0035%.
Starke Zahlen kamen heute aus der Autobranche. BMW und Audi haben das erste Semester 2013 mit Rekordabsätzen abgeschlossen und jeweils 6% und 6,4% mehr verdient. Vor allem die Lieferungen nach Asien zogen deutlich an, aber auch in den USA wurde mehr verkauft.
In Frankfurt profitierte von den guten Zahlen die BMW-Aktie, die derzeit ein Plus von 2,89% verzeichnet. Auch Volkswagen zog um 0,99% an. Auch die Siemens-Aktie konnte heute vorügergehend zulegen, ging allerdings mit einem dünnen Plus von 0,19% aus dem Handel. Für Rückenwind sorgte der eintägige Börsengang der Siemens-Tochter Osram. Die Wertpapiere des Leuchtmittelherstellers, die im Dax notierten,schlossen mit 23,71 Euro, und somit deutlich unter der Bewertung von Siemens im Vorfeld einer Abspaltung seiner Filiale. Trotzdem gewannen die Aktionäre des Technologie-Mutterkonzerns 4,6% und müssen nun nicht mehr an der Reestrukturierung der Münchener Tochter teilnehmen.
Spitzenwert im Dax war allerdings BASF bei einem Anstieg von 3,20%. Weitere Tops im MDax und TecDax waren Wacker Chemie und Nordex bei Aufschlägen von jeweils 7,87% und 4,70%. Zu den Flops zählten heute die Commerzbank bei einem Minus von 2,01%, Leoni mit minus 1,27% und AIXTRON bei einem Abschlag von minus 2,20%.
An den europäischen Aktienmärkten ging es bei den wichtigsten Leitindexen ebenfalls aufwärts. Der FSTSE 100 rückte um 1,17% vor, der CAC 40 stieg um 1,86%, der Ibex 35 legte um 1,90% zu und der FTSE MIB notierte ein Plus von 1,71%.
Im Vorfeld der Veröffentlichung von Geschäftszahlen der US-Firma Alcoa, die die US-Berichstsaison einweiht, öffnete Wall Street freundlich. Nach europäischem Börsenschluss notierten der Dow Jones und der S&P 500 Anstiege von jeweils 0,54% und 0,50%.
Gespannt blickten die Anleger wieder auf Griechenland. Die Troika bemängelte heute teilweise unzureichende Reformen im öffentlichen Dienst. Das anegschlagene Land habe die vereinbarten Spar- und Reformvorgaben nicht vollständig erfüllt, hieß es. Die beauftragten Experten der Europäischen Zentralbank, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Kommission teilten mit, dass entsprechend korrektive Maßnahmen eingeleitet würden, damit das Krisenland ihrem Defizitziel für 2013 und 2014 nachkommt. Es sei zu einer vorläufigen Einigung gekommen.
Heute Nachmittag werden sich die Euro-Finanzminister treffen und über die Freigabe der nächsten Hilfstranche entscheiden.