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Aussicht auf Liquiditätsentzug sorgt für Gewinnmitnahmen im Dax

Veröffentlicht am 12.06.2013, 18:40

Investing.com – Der Dax arbeitete sich im Laufe des Vormittags leicht vor, schaffte den Sprung in die Gewinnzone, brach dann wieder deutlich um 0,96% ein, nachdem im Vorfeld der Fed-Sitzung nächste Woche in den USA Anleger erneut eine Straffung der US-Geldpolitik befürchten. In der zweiten Reihe legte der MDax um 0,55% auf 13. 888,08 Punkte zu, der TecDax drehte sich nach leichten Gewinnen wieder ins Minus und schloss um 0,25% tiefer mit 953,11 Punkten.

Schwache Vorgaben aus Übersee, aufgrund der allmählich wachsenden Abneigung seitens der US-Federal Reserve Bank und der Bank of Japan zusätzliche Lockerungen ihrer Geldpolitik vorzunehmen, hatten den Dax am Morgen belastet. Für Nervosität unter den Anlegern sorgt heute weiter der Prozess des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe gegen das Eurorettungsprogramm der EZB. Die acht Richter sollen prüfen, ob die EZB bei ihrer Rettungspolitik im Rahmen ihres Mandats gehandelt hat.

EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen, der die europäische Notenbank vertritt, hatte am Dienstag die Krisenpolitik verteidigt. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte dagegen seine Kritik an das OMT-Programm erneuert. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel meinten, dass die Maßnahmen der EZB nicht gegen das Mandat der Bundesregierung verstoßen haben, sondern dazu beigetragen hätten die Geldwertstabilität zu sichern.

Heute traten Sachverständige vor das Bundesverfassungsgericht. Mit Hilfe ihrer Einschätzung will die höchste juristische Instanz nun ergründen, ob das EZB-Programm verfassungswidrig ist und es gegen den EU-Vertrag verstößt. ZEW-Ökonom Clemens Fuest hat das Krisenmanagement de EZB als fehlgeleitet kritisiert. „Ökonomisch bewegen wir uns in einer Grauzone zwischen Geldpolitik und Fiskalpolitik“. Gleichzeitig verwies er auf die Risiken die aus  einem Rettungsantrag für den deutschen Steuerzahler hervorgehen. Fuest zufolge trägt das Programm der EZB dazu bei, dass Krisenländer sich noch weiter verschulden. So scheint die EZB immer mehr von der Finanzpolitik beherrscht zu sein und somit werde das oberste Ziel der Preisstabilität vernachlässigt.

Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn zeigte sich ebenfalls kritisch. Er beschrieb die Regulierungsfehler, durch die die südeuropäischen Länder ungehindert in eine immer größere private und öffentliche inflationäre Kreditblase geraten konnten, die sie ihrer Wettbewerbsfähigkeit beraubte, und dokumentierte das Ausmaß der inzwischen zur Verfügung gestellten Hilfskredite. Etwa zwei Drittel dieser Kredite wurden durch die EZB gewährt, nur ein Drittel floss unter der Kontrolle der Parlamente, hieß es in einer Pressmitteilung des Ifo-Instituts, in der seine Aussagen vor dem Verfassungsgericht erörtert werden. Sinn stellte auch den im OMT-Programm vorgesehenen unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen und auch den Euro-Rettungsschirm (ESM) in Frage.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts wird erst nach den Bundestagwahlen im September erwartet. Die Märkte hatten bereits am Vortag mit großer Nervosität auf den Prozess reagiert. Sollte nämlich die höchste juristische Instanz das Vorgehen der EZB als verfassungswidrig beurteilen, könnte die Schuldenkrise erneut eskalieren. Am Dienstag waren die Renditen zehnjähriger Anleihen in den meisten Euroländern in die Höhe geschossen.

In Italien musste sich der Staat, aufgrund der wieder ansteigenden Risikoaversion wieder zu höheren Zinsen finanzieren. Bei der heutigen Anleiheauktion einjähriger Schuldtitel stieg die Rendite auf 0,96% und gelangte somit wieder auf das Niveau von März. Mitte Mai hatte der Zins dieser Bonds noch bei 0,26% gelegen. Insgesamt nahm das Krisenland wie vorgesehen 7 Mrd. Euro auf.

Auch in Deutschland fand heute eine Anleiheauktion von zweijährigen Anleihen statt. Die Rendite lag hier auch wesentlich höher als im Mai. Bei der 2,0-fach überzeichneten Auktion belief sich die Durchschnittsrendite auf 0,18% gegenüber den 0,02% im Vormonat. Insgesamt wurden 4,038 Mrd. Euro in die deutschen Staatskassen gespült.

In London ist unterdessen die Zahl der Arbeitslosen im Mai gegenüber April um 8.600 Personen auf 1,51 Millionen gesunken. Die Arbeitslosenrate liegt nun bei 4,5%. Von der Konjunkturseite steigerten zudem im April die Industrieunternehmen der Eurozone ihre Produktion um lediglich 0,4%, meldete heute das europäische Statistikamt (Eurostat) in einer Pressemitteilung. Die Zahl liegt über den Erwartungen der Experten. Im Jahresvergleich sank di Produktion um 0,6%.

Andererseits legte heute die Europäische Kommission einen Vorschlag vor, um im Kampf gegen Steuerhinterziehung, einen automatischen Datenaustausch der 27 Mitgliedsstaaten der EU festzulegen.

An den europäischen Aktienmärkten war der Trend vorwiegend negativ. Als einziger Leitindex mit positivem Vorzeichen ging der spanische Ibex 35 mit einem Anstieg von 0,43%. Der FT-SE 100 sackte um 0,64% ab, der CAC 40 verlor 0,44% und der FTSE MIB sackte sogar um 1,61% ab.

In Frankfurt führte E.ON die Gewinnerliste im Dax mit einem Anstieg von 0,59% auf 12,90 Euro an. Spitzenwerte im MDax und TecDax sind momentan Kabel Deutschland Holding und QIAGEN N.V. bei Aufschlägen von jeweils 8,18% auf 80,84 Euro und 3,07% auf 14,43 Euro. Die größten Verluste verbuchten HeidelbergCement bei einem Minus von 5,12% auf 53,23 Euro, Axel Springer bei einem Rückgang von 3,82% auf 32,57 Euro und die Software AG. Die im TecDax enthaltene Aktie sackte um 4,22% auf 24,51 Euro ab.

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