Investing.com - Der asiatische Aktienmarkt hat am Dienstag dank fester US-Börsen sowie positiver Daten aus China seine Erholung fortgesetzt. Im Fokus der Anleger bleibt jedoch der Handelskonflikt zwischen Washington und Peking, nachdem US-Präsident Donald Trump gestern sagte, China "will unbedingt einen Deal machen".
Chinas Shanghai-Composite und der Shenzhen-Component stiegen um 1,8 und 1,5 Prozent. Hongkongs Hang Seng Index gab dagegen um 0,18 Prozent nach. Grund dafür sind die anhaltenden Proteste in dem Stadtstaat, die Anleger zunehmend verunsichern.
Positiv aufgenommene Daten aus China gaben den hiesigen Börsen Auftrieb. Die Gewinne der chinesischen Industrie sind im Vorjahresvergleich um 2,6 Prozent auf 512,67 Milliarden Yuan (72,28 Milliarden Dollar) gestiegen, wie die chinesische Statistikbehörde am Dienstag mitteilte. Die Statistikbehörde begründete die Entwicklung im Juli mit positiven Industriegewinnen der petrochemischen Industrie und dem Auto-Sektor.
Trump hatte gestern gesagt, dass er die Aussicht auf einen Deal mit China jetzt positiver einschätzt als noch vor einem Jahr.
Der US-Präsident verwies auch auf die Worte von Chinas hochrangigem Verhandlungsführer, Vize-Premier, Liu He. "Er will, dass ein Deal gemacht wird, er will, dass er unter ruhigen Umständen gemacht wird", erklärte Trump. "Er benutzte das Wort "ruhig", da stimme ich ihm zu."
Liu He hatte am Montag bei einer Eröffnungsrede auf einer Technologiekonferenz in Chongqing, China, gesagt, China hofft, die Verhandlungen mit den USA "ruhig" zu führen und so eine Lösung im Handelskrieg herbeizuführen.
"Wir sind bereit, das Problem durch Gespräche und eine ruhige Zusammenarbeit zu lösen und lehnen die Eskalation des Handelskrieges entschieden ab", sagte der Vize-Premier, und fügte hinzu, dass "die Eskalation des Handelskriegs weder für China, die Vereinigten Staaten noch für die Menschen in dieser Welt von Vorteil ist."
Am Montagmorgen hatte Trump behauptet, Liu He habe "unser Verhandlungsteam angerufen und gesagt: lasst uns an den Verhandlungstisch zurückkehren."
China dagegen wies die Behauptung Trumps zurück. Der Chefredakteur der Global Times, Hu Xijin, sagte, dass er nichts von Telefongesprächen zwischen den USA und China in den vergangenen Tagen weiß.
"Die beiden Seiten haben auf technischer Ebene Kontakt gehalten, aber das hat keine so große Relevanz, wie es Präsident Trump behauptet hat. China hat seine Position nicht geändert. China wird dem Druck der USA nicht nachgeben", so Hu Xijin auf Twitter.
Südkoreas KOSPI stieg um 0,8 Prozent. Der von der Bank of Korea erhobene Index für das Verbrauchervertrauen sank im August auf 92,5 (vorher 95,9). Das ist der tiefste Stand seit mehr als zwei Jahren.
Japans Nikkei gewann 1,3 Prozent.
In Down Under kletterte der ASX 200 um 0,5 Prozent.
Unterdessen hat die People’s Bank of China (PBoC) den Mittelwert für den chinesischen Yuan auf 7,0810 je Dollar am Dienstag festgesetzt. Das ist das schwächste Niveau seit mehr als 11 Jahren, aber etwas fester als die von Reuters befragten Analysten erwartet hatten.
Der USD/CNY (Festlandchina - onshore) legte um 0,12 Prozent auf 7,1587 zu. Der USD/CNH (Außerhalb Festlandchinas - offshore) stieg zuletzt 0,05 Prozent auf 7,1716. Der Offshore-Kurs des chinesischen Yuan (Renminbi - CNH), der in Hongkong gehandelt wird, bildet sich frei am Markt, wird aber indirekt auch vom Fixing der People’s Bank of China beeinflusst.
Der US-Dollar-Index, der den Greenback gegen sechs andere Währungen misst, sank um 0,10 Prozent auf 97,89.
Der USD/JPY verlor nach seiner gestrigen Erholungsrallye um 0,40 Prozent auf 105,69.