Was passiert ist Die Aktie der Alibaba (NYSE:BABA) Group (WKN:A117ME) ist im vergangenen Jahr gesunken, da das Unternehmen Opfer einer allgemeinen Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft sowie von Handelsspannungen mit den USA wurde. Das Verfehlen der Ergebnisse und eine Kürzung des Ausblicks haben die Aktie in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls nach unten geschickt. Laut S&P Global (NYSE:SPGI) Market Intelligence schloss die Aktie das Jahr mit einem Minus von 20 % ab, etwas besser als der Shanghai Composite, der um 25 % fiel.
Wie man aus der folgenden Grafik entnehmen könnte, war die Aktie während eines Großteils des Jahres eigentlich im Aufwärtstrend und legte sogar um mehr als 20 % zu. Die Aktie sank jedoch in der zweiten Jahreshälfte, als sich die chinesische Wirtschaft verlangsamte und Alibabas Quartalsberichte die Vorgaben verfehlten.
Daten von YCharts.
Was nun? Es gab mehr als einen Faktor, der die Aktie im vergangenen Jahr nach unten getrieben hat. Der wichtigste Faktor schien die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft zu sein, da Alibaba der größte E-Commerce-Einzelhändler des Landes und eines der größten Unternehmen insgesamt ist. Zusätzlich deutete beispielsweise ein wichtiger Einkaufsmanagerindex in der zweiten Jahreshälfte an, dass die Produktion nachgelassen hatte. Das gesamtwirtschaftliche Wachstum verlangsamte sich ebenfalls, da die Einzelhandelsumsätze im November auf das schwächste Niveau seit 2003 sanken.
Die Handelsspannungen mit den USA schienen auch die chinesische Wirtschaft zu belasten, da die USA einen Zoll von 10 % auf chinesische Waren im Wert von 200 Mrd. US-Dollar einführten und drohten, diesen auf 25 % zu erhöhen.
Was Alibaba selbst betrifft, so ließen die beiden Quartalsberichte zum Jahresende zu wünschen übrig. Auch die Anleger waren verunsichert von der Nachricht, dass der Gründer Jack Ma als Vorstandsvorsitzender zurücktreten würde.
Die Aktie sank am 23. August um 3 %, nachdem die Ergebnisse im ersten Quartalsbericht trotz eines Umsatzanstiegs von 61 % die Ziele verfehlt hatten. Im September folgte die Nachricht, dass Ma im September 2019 als Vorstandsvorsitzender zurücktreten und durch CEO Daniel Zheng ersetzt werden würde, was die Aktie um 3,7 % nach unten brachte. Ma sagte, dass er als Vorstandsvorsitzender ein weiteres Jahr bleiben würde, bevor er diese Rolle aufgibt.
Schließlich wurde die Aktie am 2. November ausverkauft und fiel damit um 2,4 %, da Alibaba die Umsatzprognose für das Gesamtjahr um 4 – 6 % gesenkt hat. Das Unternehmen sagte, dass es einen Teil des Warenbestandes auf seiner Plattform nicht monetarisieren würde, was einigen seiner Händler angesichts der wirtschaftlichen Probleme eine Pause einräumte, um die Plattform langfristig aufzubauen.
Wie geht es weiter? Die Aktie ist 2019 bereits um 11 % gestiegen, da die Handelsspannungen abzukühlen scheinen und die Aktien weltweit weitgehend gestiegen sind. Die Verhandlungen laufen jedoch weiter und führen möglicherweise nicht zum gewünschten Kompromiss, was Alibaba und anderen chinesischen Aktien schaden könnte.
Zusätzlich dürfte sich die chinesische Wirtschaft weiter abschwächen, was auch die Aktie belasten könnte. Obwohl die Wettbewerbsposition von Alibaba nach wie vor stark ist, könnten makroökonomische Faktoren das Unternehmen in diesem Jahr erneut belasten. Allerdings könnte die Wachstumsaktie schon bald zu einer Value-Aktie werden, da sie zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 31 gehandelt wird, einem günstigen Kurs, wenn man die Wachstumsrate des Unternehmens berücksichtigt.
The Motley Fool hat keine Position in den oben genannten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Jeremy Bowman auf Englisch verfasst und am 10.01.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
Motley Fool Deutschland 2019