Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten am Donnerstag Gewinne, während viele Aktien neue Allzeithochs erreichten. Die Investoren hoffen auf neue Konjunkturprogramme, da es nach einer Machtübernahme der Demokraten im US-Senat aussieht.
Gegen 10:15 Uhr handelte der DAX in Deutschland 0,5% höher und der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,4%, während der FTSE Index in Großbritannien um 0,3% fiel. Allzeithochs wurden von Unternehmen sowohl in Wachstums- als auch in zyklischen Sektoren verzeichnet. Dazu gehören unter anderem die deutschen Unternehmen Zalando (DE:ZALG) und Delivery Hero (DE: DHER), aber auch Bergbauunternehmen wie Rio Tinto (LON:RIO) und Energieunternehmen wie Neste Oil (HE:NESTE), Enel (MI:ENEI) und Solaria (MC:SLRS).
In Georgia gelang es den beiden Demokraten Jon Ossoff und Raphael Warnock, sich gegen ihre republikanischen Konkurrenten David Perdue und Kelly Loeffler durchzusetzen und in den Senat einzuziehen. Dieser Erfolg spielt dem gewählten Präsidenten Joe Biden in die Karten, da er nach seinem Amtsantritt am 20. Januar seine politischen Ziele durchsetzen kann.
Dieser Optimismus scheint durch die gewalttätigen Szenen in Washington am Mittwoch nicht getrübt zu werden. Anhänger von Präsident Donald Trump stürmten den Capitol Hill, wo die Abgeordneten den Sieg des designierten Präsidenten Joe Biden bei den Präsidentschaftswahlen am 3. November bestätigen wollten.
In Europa bleibt die Covid-19-Pandemie ein zentrales Thema, da eine Reihe von Ländern aufgrund der steigenden Infektionszahlen Lockdowns verhängten. Die Europäische Arzneimittelbehörde hat am Mittwoch den Covid-19-Impfstoff von Moderna (NASDAQ:MRNA) zugelassen, so dass groß angelegte Impfprogramme organisiert werden müssen.
Die Aktien von LafargeHolcim (OTC:HCMLY) stiegen um 0,8%, nachdem der weltgrößte Zementhersteller am Donnerstag bekannt gab, dass er von Bridgestone Americas das Unternehmen Firestone Building Products für 3,4 Mrd. Dollar kaufen will.
Die Aktien von Ryanair (LON:RYA) fielen um 2,4%, weil die Billigfluggesellschaft ihre Jahresprognose für das Verkehrsaufkommen wegen neuerlicher Lockdowns in Großbritannien und Irland auf unter 30 Millionen Passagiere gesenkt hatte.
Die deutschen Fabrikaufträge konnten positiv überraschen und stiegen im November im Vergleich zum Vormonat um 2,3%, während ein Rückgang von 1,2% erwartet worden war. Heute erwarten uns noch die Inflationszahlen und Einzelhandelsumsätze für die Eurozone.
Die Ölpreise legten am Donnerstag weiter zu, nachdem ein stärker als erwartet ausgefallener Rückgang der US-Rohöllagerbestände die optimistische Stimmung zusätzlich unterstützte, die durch die Zusage Saudi-Arabiens Anfang der Woche ausgelöst wurde, die Fördermenge im Februar und März um eine Million Barrel pro Tag zu drosseln.
Die Ölreserven sind in der Woche bis zum 1. Januar um 8 Mio. Barrel auf 485,5 Mio. Barrel gesunken, teilte die Energy Information Administration am Mittwoch mit. Das war deutlich mehr als erwartet, nachdem das American Petroleum Institute am Dienstag einen Rückgang von 1,663 Mio. Barrel gemeldet hatte.
Der Preis für die Sorte WTI stieg um 0,9% auf 51,09 Dollar pro Barrel und lag damit zum ersten Mal seit Februar wieder deutlich über der Marke von 50 Dollar, während der internationale Referenzpreis Brent um 0,6% auf 54,64 Dollar anstieg.
Gold-Futures gewannen 0,7% auf 1.921,50 Dollar je Unze. Für den EUR/USD ging es um 0,4% nach unten auf 1,2282 Dollar.