Investing.com – Europäische Aktien eröffnen am Freitag mit einem ausgeprägten Aufwärtstrend. Am Donnerstag gab die Europäische Zentralbank ein viel größeres Konjunkturpaket als erwartet bekannt. Allerdings sagte Präsident Mario Draghi, dass die Bank nicht vorhabe, die Zinsen weiter zu senken.
Im europäischen Morgenhandel steigt der DJ Euro Stoxx 50 um 2,06 Prozent, CAC 40 klettert um 2,24 Prozent hoch und der DAX legt um 2,11 Prozent zu.
Unmittelbar nach dem Zinsentscheid zogen die Aktienkurse an. Die Europäische Zentralbank senkte die Zinssätze für die gesamte Eurozone auf einen neuen Tiefststand und vergrößerte ihr Programm zur quantitativen Lockerung.
Die EZB erwischte die Märkte auf dem falschen Fuß, indem sie ihren Referenzzinssatz von 0,05 auf null Prozent gesenkt hatte. Die Märkte erwarteten keine Änderung an der aktuellen Geldpolitik.
Die Bank senkte ebenfalls ihren Einlagenzinssatz auf -0,4 Prozent weiter in den negativen Bereich. Der Spitzenrefinanzierungssatz wurde von 0,30 auf 0,25 Prozent gesenkt.
Zusätzlich dazu erweiterte die EZB ihr Programm zur quantitativen Lockerung um 20 Mrd. Euro auf 80 Mrd. Euro monatlich. Die Änderung tritt im April in Kraft.
Europäische Aktienkurse verloren etwas an Boden, nachdem Draghi gesagt hatte, dass die EZB nicht von der Notwendigkeit weiterer Zinssenkungen ausgehe. Allerdings könne sich das noch ändern.
Finanzwerte handeln insgesamt höher: Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) steigen um 3,74 bzw. 4,67 Prozent, Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) gewinnen 3,30 bzw. 3,46 Prozent dazu.
Italiens Unicredit (MILAN:CRDI) und Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) legen um 5,30 bzw. 4,38 Prozent zu, die spanischen Banken BBVA (MADRID:BBVA) und Banco Santander (MADRID:SAN) klettern um 2,58 bzw. 3,13 Prozent hoch.
Sanofi (PA:SASY) SA schnellt um 1,61 Prozent hoch. Zuvor gab das Pharmaunternehmen bekannt, dass seine gemeinsam mit der US-Firma Regeneron Pharmaceuticals Inc (NASDAQ:REGN) entwickelte experimentelle Therapie für rheumatoide Arthritis in späten klinischen Versuchen mehr Patienten geholfen hatte als Humira von AbbVie Inc (NYSE:ABBV).
In London klettert FTSE 100 um 1,50 Prozent nach oben, die britischen Kreditgeber folgen dem Aufwärtstrend auf dem europäischen Festland.
HSBC Holdings (LON:HSBA) gewinnt 1,31 Prozent dazu und Lloyds Banking (LON:LLOY) steigt um 2,35 Prozent an. Royal Bank of Scotland (LON:RBS) und Barclays (LON:BARC) schnellen um 2,75 und 3,38 Prozent hoch.
Bergbauwerte handeln durchgehend höher und fördern den Anstieg des rohstofflastigen Index. Glencore Xstrata (LONDON:GLEN) legt um 2,66 Prozent zu und Bhp Billiton (LONDON:BLT) steigt um 1,99 Prozent. Rio Tinto (LONDON:RIO) und Anglo American (LONDON:AAL) gewinnen 2,30 bzw. 1,21 Prozent dazu.
Aviva (LON:AV) Plc gehört mit 4,23 Prozent Gewinn am zweiten Tag in Folge zu den Top-Performern des Index. Am Donnerstag meldete das britische Versicherungsunternehmen einen Solvabilitätskoeffizienten (Basel II) von 180 Prozent. Damit legte der Versicherer erstmals gemäß EU-Regeln seine Kapitalstärke offen und hob seine Dividende um 15 Prozent an.
Aktienmärkte in den USA muten optimistisch an. Dow Jones Industrial Average deutet einen Gewinn von 0,88 Prozent an, S&P 500 dürfte um 1,02 Prozent zulegen. Bei Nasdaq 100 wird ein Anstieg von 1,26 Prozent erwartet.