von Robert Zach
Investing.com - Dem DAX droht ein schwacher Start in die neue Handelswoche. Die hohen Corona-Neuinfektionszahlen sowie der Kurseinbruch der SAP-Aktie (DE:SAPG) belasten das deutsche Aktienbarometer im Frühhandel.
Gegen 8.30 Uhr verliert der Dezember-Kontrakt des DAX-Futures 1,78 Prozent oder 222 Punkte auf 12.393 Zähler. Das Tagestief liegt bislang bei 12.391 und das Tageshoch bei 12.595 Punkten. Am Freitag hatte der DAX noch mit einem Plus von 0,82 Prozent auf 12.645,75 Punkten geschlossen.
Angesichts der täglichen Corona-Höchststände in Europa treten am Montag in vielen Teilen Europas neue Restriktionen in Kraft, so etwa in Italien, Dänemark, der Slowakei und in Belgien. Spanien hat derweil erneut den nationalen Notstand beschlossen. Die USA und Frankreich haben in zwei aufeinander folgenden Tagen neue Tageshöchststände bei den COVID-19-Fällen registriert.
In Deutschland meldete das Robert-Koch-Institut 8.685 Neuinfektionen am Sonntag. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen auf 437.866. Die Zahl der Todesfälle stieg um 24 auf 10.056.
Den DAX schwer zu schaffen macht der Kurssturz bei der SAP-Aktie. Im Frühhandel stürzt sie um mehr als 12 Prozent ab, nachdem der deutsche Softwareriese für das laufende Jahr seinen Ausblick gekappt und seine mittelfristigen Erwartungen zurückgeschraubt hatte. Als Reaktion darauf senkte die US-Großbank JPMorgan (NYSE:JPM) die Einstufung für Aktien von SAP von "Overweight" auf "Neutral". Das Kursziel wurde um 40 Euro auf 120 Euro gesenkt. Laut Analystin Stacy Pollard habe das Zahlenwerk für das dritte Quartal die Erwartungen verfehlt, wie dpa-AFX berichtet. Noch schlimmer seien jedoch die reduzierten Ziele für das Gesamtjahr und auf mittlere Sicht. Pollard strich die SAP-Papiere auch von der "Analyst Focus List" der Investmentbank.
Konjunkturseitig steht heute der Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland im Fokus. Analysten erwarten per Berichtsmonat Oktober einen leichten Rückgang auf 96,5 von 97,7. Um 12 Uhr legt die Bundesbank dann ihren Monatsbericht vor. Jenseits des Atlantiks gehen die Blicke auf den Aktivitätsindex der Chicago Fed sowie auf die Verkäufe neuer Häuser.
Mit Spannung gehen die Blicke auch auf den Höhepunkt der Berichtssaison in den USA. Am Montag werden Beyond Meat (NASDAQ:BYND), Brown & Brown (NYSE:BRO), Chegg (NYSE:CHGG), Cincinnati Financial (NASDAQ:CINF), Hasbro (NASDAQ:HAS), NXP Semiconductors (NASDAQ:NXPI), Otis Worldwide (NYSE:OTIS), Packaging (NYSE:PKG), Principal Financial (NASDAQ:PFG) und Twilio (NYSE:TWLO) einen Blick in ihre Bücher gewähren.
Laut einer Statistik von FactSet haben bis Freitag von den S&P 500-Unternehmen, die ihre Zahlen bislang vorgelegt haben, 84 Prozent die Gewinnerwartungen übertroffen. Aktuell wird für das dritte Quartal 2020 eine Gewinnveränderung um -16,5 Prozent erwartet, nach -18,3 Prozent in der Woche zuvor.
Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 liegt derzeit bei 21,7 liegt (forward 12-month P/E ratio). Laut FactSet liegt es damit oberhalb des fünf- und zehnjährigen Durchschnitts.
Angesichts der rekordhohen Coronaneuinfektionszahlen in den USA sowie der Ungewissheit hinsichtlich eines Stimulus-Pakets stehen die Aktien-Futures am Montag unter Druck: der Dow Jones verliert 1,07 Prozent, der S&P 500 steht 1,00 Prozent tiefer und der Nasdaq 100 büßt 0,79 Prozent ein.