Investing.com - An den europäischen Aktienmärkten ging es am Montag talwärts, als die Märkte das Ergebnis der Bundestagswahlen am Sonntag verdauten, bei denen sich eine wachsende Zustimmung für die rechts-nationale AfD zeigte.
Der EURO STOXX 50 gab um 0,04% nach, der französische CAC 40 fiel um 0,14%, während der Dax 30 bis 09:30 MEZ 0,11% abgab.
Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde am Sonntag für eine vierte Amtszeit wiedergewählt, wird aber eine Koalition bilden müssen, da die Konservativen an Stimmen verloren, angesichts des guten Abschneiden der einwanderungsfeindlichen Alternative für Deutschland (AfD).
Finanzaktien erlitten auf breiter Front Verluste. Die französischen Institute BNP Paribas (PA:BNPP) und Societé Generale (PA:SOGN) rutschten um respektive 0,31% und 0,57% ab, während Anteile der Commerzbank (DE:CBKG) und der Deutschen Bank (DE:DBKGn) jeweils 0,47% und 0,93% an Wert verloren.
Unter den Kreditinstituten im Mittelmeerraum verbilligten sich Anteilsscheine der italienischen Intesa Sanpaolo (MI:ISP) und der Unicredit (MI:CRDI) um respektive 0,34% und 0,67%, während die spanischen Banken Banco Santander (MC:SAN) und BBVA (MC:BBVA) um 0,17% und 0,49% nachgaben.
Die Aktie der Deutschen Telekom AG (DE:DTEGn) hingegen kletterte um 0,39%, nachdem berichtet wurde, dass das Unternehmen mit “Germanized” sein erstes Originalprogramm exklusiv für Telekom-Kunden in Auftrag gegeben hat.
Lufthansa war mit einer Kursrallye von 1,53% ebenfalls unter den Gewinnern, nachdem Berichte zirkulierten, dass der Luftfahrtkonzern angeboten habe, für 200 Mio. Euro die Werte der insolventen Air Berlin zu übernehmen und weitere 100 Mio. Euro für den Weiterbetrieb locker zu machen.
In London fiel der FTSE 100 wegen starker Verluste im dominanten Bergbausegment um 0,40%.
Anteile von Glencore PLC (LON:GLEN) fielen um 0,29% und Randgold Resources Ltd (LON:RRS) verlor 1,39%, während Antofagasta (LON:ANTO) und Anglo American (LON:AAL) um 1,38% bzw. 1,61% einbrachen.
Finanztitel reihten sich in die Verlustbringer ein. Die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) rutschte um 0,34% nach unten und Lloyds Banking (LON:LLOY) zog sich um 0,79% zurück, während die Anteile an HSBC Holdings (LON:HSBA) um 0,81% billiger waren und Barclays (LON:BARC) um 1,10% absackte.
Im Gegensatz dazu schnellte der Kurs von Plexus Holdings Plc um 5,57% nach oben, nachdem das Unternehmen berichten konnte, dass es einen Vertrag mit Centrica (LON:CNA) unterzeichnet habe, im Rahmen dessen es den POS-GRIP adaptiven Bohrkopf zur Gasförderung in der südlichen Nordsee liefern wird.
Die Centrica Aktie lag am Montagmorden 1,12% höher.
ITV (LON:ITV) war mit einem Kursplus von 1,02% unter den Gewinnern, nachdem Analysten von Liberum Capital ihre Kaufempfehlung erneuert hatten.
Die Marktteilnehmer verdauen zudem immer noch eine Rede der britischen Premierministerin Theresa May vom Freitag, in welcher diese kaum neue Aufschlüsse auf die Umsetzung des Brexits geliefert hatte.
May schlug für die Zeit nach Großbritanniens Verlassen der EU eine Übergangsperiode von ungefähr zwei Jahren vor, in der das Land seinen derzeitigen Zugang zum europäischen Binnenmarkt behalten würde.
Im Gefolge von Mays Rede stufte die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit Großbritanniens auf Aa2 herunter und begründete dies damit, dass die Pläne der Regierung zum Schuldenabbau entgleist seien und der Brexit der Wirtschaft schaden werde.
Für die US-Aktienmärkte zeichnet sich eine Handelseröffnung mit Verlusten ab. Der Dow Jones Industrial Average Futures fiel um 0,09%, der S&P 500 Futures sank um 0,15%, während der Nasdaq 100 Futures 0,23% verlor.