Investing.com - Die europäischen Aktienbörsen sind mit Verlusten in den Handel am Dienstag gestartet, da neue Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Nordkorea die Stimmung drückten und die Investoren immer noch die Folgen der Bundestagswahlen am Sonntag auswerten.
Der EURO STOXX 50 gab um 0,12% nach, der französische CAC 40 fiel um 0,11%, während der Dax 30 bis 09:35 MEZ 0,16% abgab.
Die Stimmung verschlechterte sich, nachdem Nordkoreas Außenminister gesagt hatte, US-Präsident Donald Trump habe seinem Land den Krieg erklärt und dass Pjöngjang sich das Recht vorbehalte Gegenmaßnahmen zu treffen, einschließlich des Abschusses von US-Bombern, selbst wenn diese nicht im nordkoreanischen Luftraum operierten.
Die Marktteilnehmer verdauen immer noch die Tatsache, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag für eine vierte Amtszeit wiedergewählt wurde, aber eine Koalition zusammenstellen muss, da die Konservativen an Stimmen verloren, angesichts des guten Abschneiden der einwanderungsfeindlichen Alternative für Deutschland (AfD).
Bei den Finanzaktien gab es ein gemischtes Bild, mit den französischen Kreditinstituten BNP Paribas (PA:BNPP) und Societé Generale (PA:SOGN) um respektive 0,14% und 0,15% höher, während die Commerzbank (DE:CBKG) um 0,26% zulegte, die Deutsche Bank (DE:DBKGn) aber um 0,06% nachgab.
Unter den Kreditinstituten des Mittelmeerraums kletterten die Anteilsscheine der italienischen Unicredit (MI:CRDI) und der Intesa Sanpaolo (MI:ISP) um 0,11% bzw. 0,20% nach oben, während die spanische Bank Banco Santander (MC:SAN) 0,28% abgab, aber die ebenfalls spanische BBVA (MC:BBVA) um 0,07% zulegte.
Die Aktie der Siemens AG (DE:SIEGn) viel um 0,73% inmitten von Berichten, dass der Konzern seinen Schienenverkehrssparte mit der seines französischen Konkurrenten Alstom (PA:ALSO) verschmelzen will.
Thyssenkrupp AG O.N. (DE:TKAG) fügte sich mit einem Kursverlust von 1,22% zu den Verlierern hinzu, nachdem der deutsche Industriekonzern bekanntgab, er plane sein Kapital durch die Ausgabe neuer Aktien um 10% zu erhöhen, um seine Bilanz vor einem geplanten Deal mit der indischen Tata Steel aufzubessern.
In London rutschte der rohstofflastige FTSE 100 um 0,24% nach unten, belastet von WPP (LON:WPP), deren Anteile um 1,97% einbrachen, nachdem der Werbegigant berichtete, die NotPetya-Attacke habe ihn bis zu 15 Mio. Pfund gekostet.
WPP war eine von vielen Unternehmen, die im Juni 2017 von Malware betroffen waren, die durch ukrainische Buchhaltungssoftware eingeschleust wurde.
Carnival (LON:CCL) war mit einem Kurssturz von 1,86% ebenfalls unter den Verlustbringern. Das Unternehmen hatte am Montag gemeldet, es habe OceanView, den ersten Digitalkanal für Reiseanbieter, gestartet.
Der Dienst wird an Land und auf der See völlig frei verfügbar sein und eine Mischung aus Reiseinformationen für Zuschauer auf der ganzen Welt bereitstellen.
Auf der anderen Seite war Mediclinic International PLC (LON:MDCM) mit einem Plus von 1,47% einer besten Werte im Index. Die Aktie erholte sich von ihren schweren gestrigen Verlusten, die wegen Sorgen über eine Verschlechterung ihres Geschäfts in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingesetzt hatten.
Bergbauaktien stützten den rohstofflastigen Index. Die Anteile von Fresnillo (LON:FRES) legten um 0,83% zu und Glencore (LON:GLEN) machte einen Kurssprung von 1,12%, während Konkurrent Antofagasta (LON:ANTO) um 1,49% nach oben schoss.
Finanztitel wiesen zumeist negative Vorzeichen auf. Die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) und Lloyds Banking (LON:LLOY) gaben um respektive 0,17% und 0,30% nach, während Barclays (LON:BARC) um 0,30% abrutschte. HSBC Holdings (LON:HSBA) behauptete sich allerdings mit einem kleinen Plus von 0,01%.
Für die US-Aktienmärkte zeichnet sich eine Handelseröffnung mit leichten Verlusten ab. Der Dow Jones Industrial Average Futures fiel um 0,08%, der S&P 500 Futures sank um 0,10%, während der Nasdaq 100 Futures 0,07% verlor.