Investing.com - An den europäischen Märkten ging es am Dienstag zum Handelsauftakt steil bergab, womit die Börsen die Entwicklung in den USA und Asien nachvollzogen, als die Investoren seit letzter Woche von steigenden Anleiherenditen nervös gemacht werden.
Der EURO STOXX 50 verlor 2,03%, der französische CAC 40 sackte um 2,13% ab, während der Dax 30 um 09:35 MEZ 2,23% tiefer lag.
Die Händler waren zusätzlich vorsichtig, als in Deutschland die Verhandlungen zwischen der CDU von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Sozialdemokraten heute weitergehen sollen, nachdem die Koalitionsgespräche am Wochenende ergebnislos abgebrochen wurden.
Finanzaktien gingen auf Talfahrt. Die französischen Kreditinstituten Societé Generale (PA:SOGN) und BNP Paribas (PA:BNPP) brachen um respektive 2,73% und 2,71% ein, während die Commerzbank (DE:CBKG) und die Deutsche Bank (DE:DBKGn) um 3,39% bzw. 2,91% absackten.
Am Dienstagmorgen hatte BNP Paribas mit einem Nettoergebnis von 1,43 Mrd Euro im vierten Quartal 2017 die Erwartungen verfehlt.
Unter den Kreditinstituten im Mittelmeerraum gaben Anteile von Intesa Sanpaolo (MI:ISP) und von Unicredit (MI:CRDI) in Italien respektive 0,66% und 2,40% ab, während die spanischen Banken Banco Santander (MC:SAN) und BBVA (MC:BBVA) um 2,20% und 2,01% zurückfielen.
Intesa Sanpaolo hatte zuvor einen Anstieg des Reingewinns im vierten Quartal und im Gesamtjahr verkündet und damit die Analystenerwartungen übertroffen.
Ansonsten gaben Anteile von Thyssenkrupp (DE:TKAG) 2,74% ab, obwohl die Stahlarbeiter am Montag für eine Betriebsvereinbarung stimmten, die Arbeitsplätze und Betriebsstätten in dem mit Tata Steel geplanten Joint Venture bis 2026 sichern soll.
In London sackte der FTSE 100 um 2,17% ab, belastet von Vodafone (LON:VOD), deren Aktie um 4,04% einbrach, nachdem der Telekommunikationsgigant bestätigte, er führe Gespräche zum Kauf eines Teils des europäischen Kabelgeschäfts von Liberty Global (NASDAQ:LBTYA).
Das im Index stark gewichtete Bergbausegment trug seinen Teil zu den Verlusten bei. Anteile von Fresnillo (LON:FRES) fielen um 0,46% und Glencore (LON:GLEN) verbilligte sich um 1,87%, während die Aktien von Rio Tinto (LON:RIO) und BHP Billiton (LON:BLT) 2,08 bzw. 2,71% abgaben.
Der Goldschürfer Randgold Resources (LON:RRS) allerdings, schlug sich besser als der Sektor, mit der Aktie 0,55% höher, nachdem das Unternehmen seine Ganzjahresdividende verdoppelte, während es zugleich eine Warnung über neue Regulierungen in einem seiner wichtigsten Operationsgebiete aussprach.
Britische Kreditinstitute erlitten ebenfalls herbe Verluste. HSBC Holdings (LON:HSBA) verlor 1,53% und Lloyds Banking (LON:LLOY) stürzte um 2,26% ab, während Barclays (LON:BARC) und der Royal Bank of Scotland (LON:RBS) um jeweils 2,78% und 2,88% in die Tiefe rauschten.
Ansonsten wird heute eine neue Runde in den Brexit-Verhandlungen beginnen. Der Chefunterhändler der Europäischen Union Michel Barnier hatte den Briten am Montag gesagt, es sei nun an der Zeit sich zu entscheiden, was für eine Beziehung Großbritannien mit dem Wirtschaftsblock haben wolle, nachdem es die EU verlassen hat.
Für die US-Aktienmärkte deutet sich eine Handelseröffnung mit positiven Vorzeichen an. Der Dow Jones Industrial Average Futures legte um 0,25% zu, der S&P 500 Futures stieg um 0,83%, während der Nasdaq 100 Futures um 0,98% anzog.