Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Großteil der asiatischen Aktienmärkte konnte am Mittwoch Zugewinne verzeichnen, obwohl die Stimmung angesichts der Unsicherheit über Chinas Coronapolitik und einer bevorstehenden Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell weiterhin fragil blieb.
Für die meisten regionalen Aktienmärkte endet der November mit kräftigen Kursgewinnen, da die Erwartung geringerer Zinserhöhungen durch die Fed zu Käufen an den stark ausverkauften Märkten führte.
Der Hang Seng-Index in Hongkong stach im November als mit Abstand der beste Performer hervor und verzeichnete im Monatsverlauf ein Plus von fast 25 %. Im Oktober fiel der Index noch auf ein 13-Jahres-Tief.
Am Mittwoch steht ein kräftiges Plus von 1,7 % zu Buche, wobei Immobilienaktien die höchsten Zugewinne verzeichneten. Zuvor hatte die chinesische Regierung das Verbot der Aktienfinanzierung für diesen Sektor gelockert.
Bedenken zur chinesische Coronapolitik hielten jedoch die allgemeinen Kursgewinne in Grenzen. In den letzten Wochen kam es in China zu beispiellosen Protesten gegen die Regierung, da der Widerstand gegen die strenge Null-Covid-Politik zunimmt.
Die chinesischen Indizes Shanghai Shenzhen CSI 300 und Shanghai Composite notierten knapp mit 0,1 % im Plus. Zum Monatsende steht ein Kursplus von fast 2 % zu Buche. Beide Indizes verzeichneten am Dienstag starke Zuwächse inmitten von Gerüchten, dass Peking eine Rücknahme der Null-Covid-Politik plant, obwohl die Regierung bisher keine entsprechenden Hinweise darauf gegeben hat.
Aktuelle Daten zeigen, dass die chinesische Wirtschaftstätigkeit im November weiter geschrumpft ist, was den anhaltenden wirtschaftlichen Tribut der Null-Covid-Politik verdeutlicht.
Die breiteren asiatischen Märkte konnten sich am Dienstag ebenfalls erholen, obwohl den Aktien am Mittwoch die Luft auszugehen schien. Südkoreas KOSPI war mit einem Anstieg von 1,6 % ein Ausreißer und verzeichnet ein Monatsplus von über 7 %. Der Index wurde jedoch weiterhin in der Nähe seines Jahrestiefs gehandelt.
Die indischen Märkte zeigten sich dagegen unverändert, nachdem sie am Dienstag Rekordhöhen erreicht hatten. Die verbesserte Stimmung in der südasiatischen Wirtschaft löste sektorweite Käufe im Nifty 50 und im BSE Sensex 30 aus.
Japans Nikkei 225-Index notierte dagegen 0,2 % im Minus, nachdem aktuelle Daten zeigen, dass die Industrieproduktion im Oktober stärker als erwartet zurückging. Das deutet auf anhaltenden Druck auf die Wirtschaft durch die steigende Inflation und einen schwachen Yen hin.
Die Märkte warten nun auf weitere Hinweise zur US-Geldpolitik von der Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell im Laufe des Tages.
Während das Protokoll der letzten Fed-Sitzung darauf hindeutet, dass die Zentralbank ihr Tempo bei den Zinserhöhungen in den kommenden Monaten wahrscheinlich verlangsamen wird, warnten die Entscheidungsträger davor, dass die Kreditzinsen hoch bleiben werden, bis die Inflation deutlichere Anzeichen einer Verlangsamung zeigt.
Die Verbraucherinflation in den USA lag im Oktober weiterhin bei 8 % und damit deutlich über dem Jahresziel der Fed von 2 %.
Steigende Zinssätze führten in diesem Jahr zu starken Verlusten an den asiatischen Märkten, da sich die Liquiditätsbedingungen verschärften und die Anleger die Wirtschaftsaussichten zunehmend pessimistischer beurteilten.