Investing.com - Die meisten asiatischen Börsen gaben am Freitag nach. Vor allem chinesische Titel erlitten aufgrund andauernder Sorgen um den Immobilienmarkt Kursverluste. Frische Inflationszahlen aus den USA konnten die Stimmung nicht heben.
Eine volatile Sitzung an der Wall Street sorgte für keine klare Richtungsvorgabe in Asien. Die Verbraucherpreise in den USA im Juli stiegen im Vergleich zum Vormonat wie erwartet an. Die Daten ließen zwar die Wetten steigen, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im September unverändert lassen wird, deuten aber immer noch darauf hin, dass die Kreditkosten längerfristig auf hohem Niveau bleiben müssen.
Nach einer Reihe schwacher Konjunkturdaten aus China in dieser Woche trübte die Furcht vor einer Verlangsamung des Wachstums die Stimmung in der Region weiter ein. Auch Bedenken über einen Kollaps des Immobilienmarktes kamen in dieser Woche wieder auf, nachdem es Berichte gab, wonach die größten Immobilienentwickler des Riesenreichs Schwierigkeiten haben, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Die chinesischen Börsenindizes Shanghai Shenzhen CSI 300 und Shanghai Composite fielen um 1,7 % bzw. 1,4 %, während der Hongkonger Index Hang Seng um 0,8 % nachgab.
Die drei Börsenindizes dürften in dieser Woche zwischen 2 % und 3 % an Wert verlieren. Die düsteren Handels- und Inflationsdaten für Juli deuten auf eine anhaltende Wirtschaftsschwäche in China hin.
Am Freitag wurden vor allem die Aktien großer Immobilienunternehmen durch eine neue Verkaufswelle getroffen. Ursache war eine Warnung von Country Garden Holdings (HK:2007), einem der größten Immobilienunternehmen des Landes, vor massiven Verlusten im ersten Halbjahr 2023 aufgrund des anhaltenden Abschwungs im Sektor.
Hintergrund der Warnung war die Meldung, wonach das Unternehmen die Zahlung von zwei Dollar-Anleihen verpasst hat. Medienberichten zufolge peilt das Unternehmen angesichts der sich eintrübenden Aussichten eine Umschuldung an.
Die Aktien von Country Garden in Hongkong stürzten um fast 12 % ab und auch die Aktien der Konkurrenten China Hongqiao Group Ltd (HK:1378) und Longfor Properties Co Ltd (HK:0960) gaben zwischen 4 % und 5 % nach.
Die Verluste bei den Immobilienaktien machten die Freude über die besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen der Alibaba Group Holdings (NYSE:BABA) weitgehend wett. Das Zahlenwerk des E-Commerce-Riesen deutete auf weiterhin robuste Verbraucherausgaben hin. Die Papiere von Alibaba (HK:9988) in Hongkong stiegen um 1,7 %.
Die Stimmung gegenüber China wurde zusätzlich durch das Weiße Haus belastet, das neue Restriktionen für Technologieinvestitionen in dem Land verhängte. Dies verstärkte die Sorge über wieder aufflammende Handelsspannungen zwischen den größten Volkswirtschaften der Welt.
Die allgemeine Stimmung an den asiatischen Märkten wurde durch die Sorgen um China getrübt. Südkoreas KOSPI bewegte sich kaum von der Stelle und der Taiwan Weighted Index legte nur um 0,2% zu.
Australiens ASX 200 sank um 0,2%, nachdem Philip Lowe, Chef der Reserve Bank of Australia, vor weiter steigenden Zinssätzen gewarnt hatte.
Die Futures für den indischen Index Nifty 50 deuteten auf einen schwachen Start hin. Eine unerwartete Erhöhung der Mindestreserveanforderungen hatte bereits am Donnerstag für Verluste bei Bankaktien (NASDAQ:KBWB) gesorgt.
Die japanischen Märkte blieben aufgrund eines Feiertags geschlossen.