Investing.com - Die Wall Street hat es am Mittwoch bislang nicht geschafft, einen dritten Verlusttag zu vermeiden, nachdem ein Rückgang der chinesischen Exporte im März die Risiken für die Weltwirtschaft durch eine Eskalation des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits unterstrichen hatte.
Alle drei Leitindizes befanden sich um 15:53 MEZ in der Nähe ihrer Niveaus vom Vortag, mit dem Dow Jones auf 25.972,55, dem S&P 500 auf 2.884,48 und dem technologielastigen Nasdaq Composite auf 7.970,18.
Die Kurse stehen unter Druck, seit US-Präsident Donald Trump überraschend angekündigt hatte, er beabsichtige die Zölle auf chinesische Waren im Wert von hunderten Milliarden Dollar am Freitag anzuheben.
Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer bekräftigte später noch einemal die Drohung und bestätigte mit einer Mitteilung im Amtsblatt (Federal Register) am Mittwoch, dass der Zollsatz auf chinesische Waren im Wert von 200 Mrd USD am Freitag von 10% auf 25% steigen werde.
Der Schritt lässt den chinesischen Unterhändlern, die heute noch in Washington zu neuen Handelsgesprächen am Donnerstag und Freitag ankommen werden, kaum Spielraum für Zugeständnisse an die Amerikaner, ohne dabei zu Hause an Ansehen zu verlieren.
Trotz Trumps Beharren darauf, dass chinesische Unternehmen die höheren Abgaben mit ihren Gewinnmargen absorbieren werden, sind die Aktien von amerikanischen Unternehmen mit hoher Abhängigkeit von China, wie Apple (NASDAQ:AAPL) oder die Chipdesigner AMD (NASDAQ:AMD) und Nvidia (NASDAQ:NVDA) alle starke Kursverluste erlitten. Die Aktien von Konzernen wie Boeing (NYSE:BA) oder Caterpillar (NYSE:CAT), die von chinesischen Investitionsausgaben abhängig und für jegliche Vergeltungszölle auf US-Waren anfällig sind, haben ebenfalls Einbußen erlitten.
Die am Morgen hereingekommenen Unternehmensergebnisse waren nicht stark genug, um den Trend umzukehren.
Chesapeake Energy (NYSE:CHK) und TripAdvisor (NASDAQ:TRIP) erlitten starke Kursverluste, da beide Firmen beim Umsatz die Quartalsprognosen verfehlten.
Ebenfalls im Minus lag Lyft (NASDAQ:LYFT), dessen Anteile auf einen höher als erwartet ausgefallenen Verlust in seinem ersten Quartalsbericht als Börsenunternehmen gefallen sind. Das Ergebnis mag als Warnsignal für jene Investoren angesehen werden, die sich für das Börsendebüt von Konkurrent Uber (NYSE:UBER) am Freitag interessieren.
Nicht alle Nachrichten waren schlecht, als die Anteile von Electronic Arts (NASDAQ:EA) und Match Group (NASDAQ:MTCH) auf besser als erwartete Quartalszahlen hochschossen.
Jenseits des Aktienmarkts lag der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen misst, gegen 15:55 MEZ um 0,2% tiefer auf 97,24, während die Rendite von US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit kaum verändert auf 2,45% stand.
An den Rohstoffmärkten legten Goldfutures um 1,55 USD oder 0,1% auf 1.287,15 USD die Feinunze zu, während US-Rohöl um 5 US-Cent oder 0,1% teurer zu 61,45 USD das Fass gehandelt wurde.
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