von Robert Zach
Investing.com - Fed-Chefin von Cleveland und stimmberechtigtes Mitglied des Offenmarktausschusses des FOMC, Lael Brainard, prophezeit, dass die Zinsen in den USA auch in Zukunft niedrig bleiben werden.
"Risikopolitische Grundsätze sprechen für einen niedrigeren Zinspfad, wenn sich die Risiken nach unten bewegen", sagte sie auf einer Rede in Cincinnati, Ohio am Freitagabend.
Vor allem in den letzten Wochen seien die Abwärtsrisiken für die US-Wirtschaft gestiegen, einschließlich der politischen Unsicherheiten, fuhr sie fort.
Darüber hinaus entwickelten sich die Inflationsraten weiterhin enttäuschend, so Brainard. "Niedrige Inflationserwartungen können eine sich selbst erfüllende Dynamik erzeugen."
Insgesamt mache die US-Wirtschaft aber einen soliden Eindruck. Die Abwärtsrisiken könnten jedoch die Wirtschaftsaktivität belasten.
Zuvor hatte sich Fed-Vizechef Clarida ähnlich skeptisch bezüglich der Inflationsaussichten geäußert. In einem Interview mit Bloomberg sagte er, dass "wir uns in einer Phase der niedrigen Inflationsraten" befänden.
"In den letzten sechs bis acht Wochen besteht eine hohe Verunsicherung. Vor allem die Ungewissheit über den Ausgang der Handelsstreitigkeiten belastet die Stimmung", so Clarida.
Die Fed werde angemessen reagieren, um die wirtschaftliche Expansion aufrechtzuerhalten, betonte Clarida.
Gemäß dem von Investing.com entwickelten FedWatch-Tool taxieren die Märkte die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im Juli auf 100 Prozent.
Die US-Notenbank Fed hatte den Leitzins am Mittwoch zwar unverändert in einem Korridor von 2,25 bis 2,50 Prozent belassen. Zugleich aber die Tür für eine Zinssenkung aufgemacht. Die Unsicherheiten für den konjunkturellen Ausblick hätten zugenommen, so die Zentralbank.
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