Investing.com - Hier sind die wichtigsten fünf Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, dem 20. August, wissen sollte:
1. Aktien weltweit im Aufwind vor Handelsgesprächen zwischen den USA und China
Aktien standen weltweit höher, als die Investoren auf das Ergebnis der Handelsgespräche zwischen den Vereinigten Staaten und China in dieser Woche warten, von denen sich die Märkte eine Entschärfung des Handelskonflikts zwischen den beiden Ländern erhoffen.
Die Gespräche sollen Berichten nach in Washington am Mittwoch und Donnerstag stattfinden, kurz bevor neue US-Abgaben auf Waren aus China in Kraft treten.
Die meisten Börsen in Asien beendeten den Handel höher. Aktien vom chinesischen Festland fuhren am besten, als der chinesische Yuan von seinen niedrigen Kursen der letzten Zeit zurückkam.
Der Shanghai Composite Index beendete den Tag 1,1% höher, nachdem er am Freitag auf ein Zweijahrestief gefallen war, während der Yuan seinen höchsten Stand in einer Woche erreichte, als Peking in den Markt eingriff, um einen Test der psychologisch wichtigen Marke von 7,0000 zu verhindern.
In Europa standen fast alle der großen Börsen im grünen Bereich, mit den meisten Sektoren positiv, da mit den Hoffnungen auf Tauwetter in den Handelsbeziehungen auch der Appetit auf riskantere Anlagen gestiegen ist.
Unter den nationalen Leitindizes lief der exportlastige deutsche DAX besser als der Rest und schnellt um rund 1% nach oben.
Die gute Stimmung sollte auf die Wall Street übergreifen, wo die Leitindizes sich anschicken in der Nähe ihrer höchsten Stände in mehreren Monaten in den Handel zu starten.
Der Bluechip Dow Futures lag um 11:35 MEZ 70 Punkte oder etwa 0,3% höher, der S&P 500 Futures legte um 6 Punkte oder rund 0,2% zu, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 27 Punkte oder rund 0,4% nach oben ging.
Die Berichtssaison zum zweiten Quartal ist zu Ende gegangen, aber es werden in dieser Woche noch Ergebnisse von einigen Ladenketten wie Target (NYSE:TGT), TJX (NYSE:TJX), Kohl’s (NYSE:KSS), L Brands (NYSE:LB), Gap (NYSE:GPS) und Foot Locker (NYSE:FL) hereinkommen.
2. PepsiCo plant SodaStream für 3,2 Mrd USD zu übernehmen
Der Getränke- und Snackgigant PepsiCo (NASDAQ:PEP) hat Pläne für eine Übernahme des Siphon-Vertreibers Sodastream (NASDAQ:SODA) für 3,2 Mrd USD angekündigt, als er einen Vorteil im Segment von Gesundheitsgetränken sucht in seinem ewigen Kräftemessen mit Hauptkonkurrent Coca-Cola.
Unter den Bestimmungen der Vereinbarung wird PepsiCo SodaStream für 144 USD pro Aktie in bar übernehmen, was einen 11 prozentigen Aufschlag gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag von 129,85 USD darstellt.
Die in Tel Aviv angesiedelte SodaStream stellt Geräte her, die Leitungswasser zu Sprudel machen, was PepsiCo helfen wird, sein Portfolio von Snacks und Getränken zu diversifizieren.
Der New Yorker Konzern wird Bargeldreserven benutzen, um die Übernahme zu stemmen.
Der Deal soll bis Januar abgeschlossen sein.
3. Dollar steigt zum Anbeginn einer vollen Woche
Abseits von Aktien hat sich der US-Dollar gegenüber den anderen Leitwährungen nach oben geschoben, belebt von Erwartungen auf Handelsgespräche, von denen die Investoren sich ein Nachlassen der Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China erhoffen.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, legte um 0,2% auf 96,21 zu, nachdem er den Handel am Freitag um 0,5% tiefer beendet und damit seinen größten Tagesverlust in einem Monat erlitten hatte.
Am Anleihemarkt stiegen die Kurse von US-Staatsanleihen, was deren Renditen über die gesamte Zinsstrukturkurve hinweg nach unten drückte, mit dem Benchmark, der Rendite der US-10-jährigen, auf jetzt 2,61%.
Die Hundstage im August könnten in diesem Jahr volatil werden, als Schlagzeilen aus der Fed den Markt in dieser Woche dominieren dürften.
Die internationalen Finanzmärkte werden das jährliche Treffen von Spitzenvertretern der großen Zentralbanken und Ökonomen in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming gespannt verfolgen, wo Fed-Chef Jerome Powell am Freitag eine Rede halten wird.
Dann gibt es noch am Mittwoch die Veröffentlichung des Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve.
Die Fed hat den Märkten signalisiert, dass sie die Zinsen in diesem Jahr noch zweimal anheben wird, einmal im September und nochmal im Dezember.
Vor diesem Hintergrund hat die US-Zentralbank ihre Bilanzsumme abgebaut, als sie fällig werdende Wertpapiere auslaufen ließ, ohne sie zu ersetzen.
4. Metalle führen den Rohstoffmarkt nach oben
An den Rohstoffmärkten hat Gold eine beeindruckende Entwicklung hingelegt und hat sich zurückgemeldet, nachdem es letzte Woche seinen größten Verlust seit Mai 2017 erlitten hatte.
Das Edelmetall ist um fast 1% auf 1.194,90 USD die Feinunze gesprungen.
Letzte Woche hatte sich Gold um 2,2% verbilligt, womit sein Preis mittlerweile sechs Wochen in Folge gesunken ist. Es handelte sich zudem um die schlechteste Kursentwicklung in einer Woche seit Dezember.
Industriemetalle wie Kupfer standen ebenfalls höher, da das Potential eines Durchbruchs bei dem Handelskonflikt zwischen China und den USA den Appetit auf Wachstumswerte erhöht hat.
Auch Öl ist gut in die neue Woche gestartet, auch wenn sich die Gewinne in Grenzen hielten, angesichts von Sorgen über eine Verlangsamung des weltweiten Nachfragewachstums.
5. Griechenland kommt endlich aus dem Rettungsprogramm
Nach fast neun Jahren Schuldenkrise, in denen die Wirtschaft um ein Viertel geschrumpft ist und das Land zu schmerzhaften Sparmaßnahmen zwang, hat Griechenland erfolgreich sein letztes, auf drei Jahre angelegtes Rettungsprogramm verlassen, das im August 2015 vereinbart worden war, kündigte der ESM-Rettungsfonds an.
Die Krise hat sich als tiefes Trauma für die Griechen erwiesen, die in 2001 enthusiastisch ihre Drachmen gegen Euros eingetauscht hatten.
Seit die Schuldenkrise Anfang 2010 explodierte, haben vier aufeinanderfolgende Regierungen darum gekämpft, einen Staatsbankrott abzuwenden, wofür das größte Rettungsprogramm der Geschichte notwendig wurde, als die Länder der Eurozone und der IWF dem Land mehr als 260 Mrd Euros liehen.
Athen kann nun wieder die Finanzmärkte nutzen, um den Regierungsbetrieb sicherzustellen, was das Ende der europäischen Schuldenkrise darstellt, nachdem Portugal, Irland und Spanien ihrerseits schon vom Abgrund zurückkamen.