Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 25. Juli, wissen sollte:
1. Fed beginnt zweitägige Sitzung zur Geldpolitik
Die Federal Reserve beginnt heute mit ihrer zweitägigen Sitzung zur Geldpolitik, bei der sie den Erwartungen nach keine Veränderung der Zinssätze vornehmen wird.
Die Marktteilnehmer dürften vor allem an den Details interessiert sein, wann und wie die Fed mit dem Abbau ihrer auf 4,5 Billionen USD aufgeblasenen Bilanzsumme beginnen will, während sie zugleich nach Hinweisen Ausschau halten werden, wann die Kreditkosten das nächste Mal steigen werden.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com nach, hat der Markt den Glauben in eine weitere US-Zinserhöhung vor Jahresende etwas verloren, als nur noch 35% der Marktteilnehmer einen solchen Schritt erwarten, da die niedrigen Inflationserwartungen zu Zweifeln geführt haben, ob die Notenbank an ihrer geplanten Straffung der Geldpolitik festhalten können wird.
Der Dollar fiel auf ein neues 13-Monatstief gegenüber den anderen Leitwährungen, als die Händler bezweifeln, dass der Ausgang der Fed-Sitzung viel an der jüngsten Schwächephase des Dollars wird ändern können.
Neben der Fed stehen heute noch die Julidaten für das US-Verbrauchervertrauen auf dem Wirtschaftskalender.
2. Alphabet (NASDAQ:GOOGL)s Gewinn stark gefallen; Aktie 3% tiefer
Googles Muttergesellschaft Alphabet hat einen 27,7 prozentigen Rückgang des Quartalsgewinns berichten müssten, da der Technologiegigant die nicht absetzbare Strafzahlung von 2,74 Mrd. USD an die Europäische Union in seiner Bilanz berücksichtigte.
Nach Handelsschluss am Montag berichtete Alphabet einen Nettogewinn von 3,52 Mrd. USD oder 5,01 USD pro Aktie auf einen Umsatz von 26,01 Mrd. USD, während vor einem Jahr der Nettogewinn auf 4,88 Mrd. USD oder 4,49 USD pro Aktie gelegen hatte, auf 21,5 Mrd. USD an Umsatz.
Die Analysten hatten mit einem Ertrag von 4,46 USD pro Aktie auf einen Umsatz von 25,6 Mrd. USD gerechnet. Ohne das Strafgeld hätte der GpA im zweiten Quartal auf 8,90 USD pro Aktie gelegen.
Obwohl sowohl Gewinn als auch Umsatz die Erwartungen übertrafen rutschte die Alphabet-Aktie im vorbörslichen Handel um rund 3% nach unten.
Die US-Aktienindexfutures deuten unterdessen einen gedämpften Börsenstart an. Der Bluechip Dow Futures legte um 16 Punkte oder rund 0,1% zu, der S&P 500 Futures stieg um 3 Punkte oder 0,1%, während der technologielastige Nasdaq 100 Futures kaum vom Schlusskurs des Vortags abwich.
Der CBOE Volatility Index, der die kurzfristige Schwankungsintensität anhand von Optionspreisen auf den S&P 500 über 30 Tage misst und häufig als Maß für die Unsicherheit am Markt angesehen wird, steht davor den Handel 2% tiefer auf 9,23 zu eröffnen, was sein niedrigster Wert seit 1993 wäre.
3. US-Berichtssaison nimmt Fahrt auf
Die US-Berichtssaison kommt am Dienstag so richtig in Fahrt, mit dutzenden von Unternehmen, die ihre Zahlenwerke präsentieren werden, so unter anderem die Dow Mitglieder Caterpillar (NYSE:CAT), United Technologies (NYSE:UTX), DuPont (NYSE:DD) und McDonald's (NYSE:MCD), die alle vor Börsenstart an der Reihe sind.
General Motors (NYSE:GM), Seagate Technology (NASDAQ:STX), Eli Lilly, Kimberly-Clark (NYSE:KMB), PulteGroup (NYSE:PHM), Newmont Mining (NYSE:NEM), AK Steel und JetBlue werden ebenfalls noch vor Handelsbeginn ihre Ergebnisse vorlegen.
Nach Handelsschluss werden dann AT&T (NYSE:T), Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) und Chipotle berichten. Außerdem gibt es noch Zahlen von U.S. Steel, Juniper Networks (NYSE:JNPR), Akamai und Express Scripts.
4. Öl marschiert weiter nach oben, als Opec Unterstützung zusagt
Der Ölpreis hat seinen Marsch nach oben fortgesetzt und liegt in der zweiten Sitzung in Folge höher, als neue Selbstverpflichtungen von Saudi-Arabien und Nigeria ihre Exporte und die Förderung zurückzunehmen, die Stimmung verbesserten.
Auf einem Treffen der Organisation Erdölexportierender Länder am Montag hatte Saudi-Arabien angekündigt seine Exporte im August auf 6,6 Mio. Fass am Tag zu begrenzen, was eine Million Fass unter dem Wert des Vorjahres liegen würde.
Zusätzlich hat Nigeria, das bisher von Förderquoten der Opec befreit ist, versprochen sich an den Produktionssenkungen zu beteiligen, sobald seine Förderung wieder das Niveau von 1,8 Mio. Fass am Tag erreicht hat. Die neuesten Zahlen aus dem Kartell geben für das Land einen Ausstoß von etwa 1,7 Mio. Fass an.
Zuletzt lag US-Rohöl 49 US-Cent oder rund 1,1% höher auf 46,83 USD das Fass, während Brent um 49 US-Cent auf 49,09 USD das Fass gestiegen ist.
Die Investoren warten nun auf die wöchentlichen Daten zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten. Der Industrieverband "American Petroleum Institute" wird heute um 22:30 MEZ seinen wöchentlichen Report herausgeben.
5. Deutsches Geschäftsklima auf Allzeithoch
Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im Juli weiter verbessert und sein drittes Rekordhoch in ebenso vielen Monaten erklommen, als der Wirtschaftsmotor des Euroraums weiter brummt und sich die Stimmung durch die Branchen hinweg weiter verbessert hat.
Das in München ansässige Ifo institut meldete, dass sein Geschäftsklimaindex, der auf einer monatlichen Befragung von etwa 7.000 Firmen basiert, in diesem Monat auf 116,0 gestiegen ist, nach 115,2 im Juni.
"Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen ist euphorische" schrieb Ifo-Chef Clemens Fuest in einer Mitteilung.
Der Euro lag gegenüber dem Dollar etwas höher auf 1,1650 und damit nicht weit von seinem 23-Monatshoch von 1,1684 entfernt.
Am Aktienmarkt gab es in Europa auf breiter Front Gewinne, mit dem Dax um 0,5% höher, während der FTSE 100 in London um 0,8% nach oben geklettert ist.