Investing.com - Nach einer moderaten Erholungsbewegung in der letzten Woche gab der Kaffeepreis zum Auftakt in die neue Handelswoche einen Teil der Gewinne wieder ab. Grund dafür ist die anhaltenden Sorge vor einem Überangebot an Kaffee auf dem globalen Weltmarkt.
Zuletzt handelte der Kaffeepreis (Coffee C) zur Lieferung im März auf 102,45 US-Cents je Pfund und damit 1,35 Prozent im Minus. In der letzten Woche stieg erreichte der Preis kurzzeitig mit 106,45 US-Cents den höchsten Stand seit Anfang Dezember.
Der Kaffeepreis für die Sorte Arabica zur Lieferung im März sank am Montag um 1,19 Prozent und notierte zu Handelsschluss 124,50 US-Cents je Pfund.
Laut Daten der ICE, die am Freitag veröffentlicht wurden, sind die börsennotierten Kaffeevorräte mit 2,47 Millionen Sack auf den höchsten Stand seit Viereinhalbjahren geklettert.
Darüber hinaus sieht die Internationale Kaffeeorganisation (ICO) ein Kaffeeüberschuss von 2,29 Millionen Sack in den Jahren 2018/2019. Die ICO betonte, dass ein zweites Jahr mit einem Überangebot die Kaffeepreise in den kommenden Monaten belasten dürfte.
Letzten Dienstag berichtete die ICO zudem, dass die globalen Kaffeeexporte 2018/19 von Oktober bis November um 13 Prozent auf das Jahr hochgerechnet auf 20,6 Millionen Sack gestiegen sind. Der Ausblick für eine Rekordernte in Brasilien ist der größte negative Faktor für die Kaffeepreise.
Positiv für die Kaffeepreise ist dagegen der starke brasilianische Real, der gegenüber dem US-Dollar (USD/BRL) am Mittwoch auf den höchsten Stand seit Zweieinhalbmonaten stieg.
Ein schwacher brasilianischer Real kurbelt in der Regel das Exportwachstum an. Sobald mehr Angebot auf den Markt gelangt, geraten die Preise für Kaffee unter Druck.
Die Hoffnung der Anleger beruht nun auf dem alle drei bis vier Jahre auftretenden Wetterphänomen "El Niño", welches eine potenzielle Dürre in Brasilien im Januar oder Februar auslösen und die Kaffeeproduktion negativ beeinflussen könnte.
von Robert Zach