Investing.com - Aus Furcht vor Versorgungsengpässen ist der Ölpreis am Montag so stark gestiegen wie seit 1991 nicht mehr. Am Wochenende war es zu Angriffen auf Öl-Anlagen in Saudi-Arabien gekommen, die die Hälfte der Öl-Produktion des Königreichs ausradierten.
Unklar ist, wann Saudi-Arabien zu der üblichen Fördermenge zurückkehren wird. Sicher dürfte aber sein, je länger der Förderausfall andauert, desto einen größeren Effekt dürfte dies auf den Ölmarkt haben, zumal die USA den Iran für die Angriffe verantwortlich macht.
Als Reaktion auf den Houthi-Angriff vom Wochenende auf saudi-arabische Öl- und Gasanlagen, sagte Trump: "Die Ölversorgung Saudi-Arabiens wurde angegriffen. Es besteht Grund zu der Annahme, dass wir den Täter kennen. Wir stehen Gewehr bei Fuß, aber warten auf das Königreich, wer ihrer Meinung verantwortlich für die Angriffe war […]!“
Michael T. Snyder schreibt auf seinem Blog "The Economic Collapse", dass die Angriffe auf die Öl-Anlagen in Saudi-Arabien den Dritten Weltkrieg auslösen könnten. "Ein direkter Militärschlag gegen den Iran könnte einen verheerenden Krieg im Nahen Osten auslösen. Das wäre für die Weltwirtschaft absolut katastrophal", erklärte er. "Wir wissen, dass die jemenitischen Houthi-Rebellen vom Iran unterstützt werden, und wir wissen auch, dass die schiitischen Milizen im Irak ebenfalls vom Iran gefördert werden."
Seiner Meinung nach wird es daher für die Trump-Administration nicht sonderlich schwer sein, den Schwarzen Peter dem Iran zuzuschieben. "Wir sollten eine Art militärische Reaktion erwarten", sagte Snyder.
US-Außenminister Pompeo hatte am Wochenende bereits den Iran für die Angriffe in Saudi-Arabien verantwortlich gemacht. US-Senator Lindsey Graham (NYSE:GHC) forderte sogar einen Gegenschlag auf iranische Öl-Raffinerien.
Snyder glaubt, dass die USA nur noch auf die Untersuchungsergebnisse aus Saudi-Arabien warten, dass der Iran hinter den Angriffen auf die Öl-Anlagen steckt, um Luftangriffe auf auf den Iran zu fliegen. Danach könnte alles ganz schnell gehen. "Dies könnte den dritten Weltkrieg auslösen", erklärte er.
"Sollte dies in einem ausgewachsenen Krieg mit dem Iran münden, so wird nichts in der Lage sein, die Märkte zu beruhigen", sagte Snyder, und fügte hinzu, dass in diesem Szenario sich "der Ölpreis leicht vervier- oder verfünffachen könnte, was der Weltwirtschaft das Genick brechen dürfte."
"Behalten Sie die Entwicklungen im Nahen Osten im Auge", rät er seinen Followern.
Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich zuletzt um mehr als 10 Prozent auf 60,34 Dollar je Barrel.
Für ein Fass der Nordseesorte Brent wurden 66,80 Dollar je Barrel fällig und damit knapp 11 Prozent mehr als am Freitag.