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Big Short am US-Aktienmarkt - Feuerwerk oder Rohrkrepierer für Michael Burry?

Veröffentlicht am 22.08.2023, 06:43
  • Der Aktienmarkt hat bisher ein gutes Jahr hinter sich, zeigt aber jetzt Schwäche
  • Michael Burry hat sich für eine Short-Strategie entschieden
  • Wird das ein weiterer großer Wurf für den beherzten Hedgefonds-Manager oder nur eine riskante Spekulation?
  • Jeder weiß inzwischen, dass Michael Burry eine milliardenschwere Wette gegen den S&P 500 und den Nasdaq aufgelegt hat, wie aus seinem letzten 13F-Filing (Bericht zur Portfolio-Struktur) hervorgeht. Laut dieser Einreichung hat Scion Asset Management Puts gegen den SPY im Wert von 866 Mio. USD und Puts gegen den QQQ im Wert von 739 Mio. USD gekauft und damit über 90 % seines Portfolios eingesetzt.

    Doch obwohl Michael Burry durch den Film "The Big Short" und seine Einschätzung des Immobilienmarktes im Jahr 2008 berühmt wurde, ist er auch dafür bekannt, dass seine Äußerungen sich häufig als Rohrkrepierer erweisen und er seine nebulösen Prognosen zurückzieht. Tatsächlich hat der S&P 500 seit 2015 nach jeder von Burrys pessimistischen Prognosen eine positive Performance hingelegt.

    Hier eine Ausfstellung der Wetten Burry vs. Realität:

    • Im Dezember 2015 prognostizierte er für die kommenden Monate einen Börsencrash, der S&P 500 legte in den folgenden 12 Monaten aber um 11 % zu.
    • Im Mai 2017 sagte er einen neuen Finanzcrash voraus, der S&P 500 verzeichnete in den folgenden 12 Monaten dann jedoch einen Anstieg von 19 %.
    • Im September 2019 glaubte er, einen Börsencrash aufgrund einer "Blase bei Index-Fonds“ vorauszusehen, der S&P 500 stieg jedoch in den nächsten 12 Monaten um 15 %.
    • Im März 2020 vertrat er eine pessimistische Haltung, während der S&P 500 um 72 % stieg.
    • Im Februar 2021 prognostizierte er aufgrund einer Spekulationsblase einen erheblichen Rückgang des Aktienmarktes, der S&P 500 stieg in den folgenden Monaten jedoch um 16 %.
    • Im September 2022 prognostizierte er weitere Unternehmenszusammenbrüche und konstatierte, dass die Tiefststände noch nicht erreicht seien - der S&P 500 stieg aber um 21 %.
    • Im Januar dieses Jahres prognostizierte er eine Rezession und einen neuen Inflationszyklus, doch der S&P 500 erzielte eine ausgezeichnete Performance.

    Nun wollen wir vor dem aktuellen Szenario mit einer Analyse prüfen, wie wahrscheinlich es ist, dass der "Big Short"-Investor dieses Mal Recht hat.

    Die renditestarken Jahre des S&P 500

    Seit 1928 hat der S&P 500 das Jahr 55 Mal mit einem beeindruckenden Plus von 10 % (und mehr) abgeschlossen. In diesen Jahren gab es jedoch auch 23 Abwärtskorrekturen um -10 % (oder schlimmer).

    Darüber hinaus hat der Aktienmarkt im Zeitraum unserer Untersuchung (bis heute) 34 Jahre lang eine positive Performance von +20 % (oder mehr) verzeichnet. Das hat ihn jedoch nicht daran gehindert, auf dem Weg dorthin eine Korrektur von -10 % (oder mehr) mitzunehmen.

    Sehen Sie sich die Jahre an, in denen die jährliche Performance des S&P 500 +20 % oder mehr betrug:

    • 1933: Rendite +50,0%, Korrektur -29,4%
    • 1935: Rendite +46,7%, Korrektur -15,9%
    • 1928: Rendite +43,8%, Korrektur -10,3%
    • 1975: Rendite +37,0%, Korrektur -14,1%
    • 1997: Rendite +33,1%, Korrektur -10,8%
    • 1955: Rendite +32,6%, Korrektur -10,6%
    • 1936: Rendite +31,9%, Korrektur -12,8%
    • 1980: Rendite +31,7%, Korrektur -17,1%
    • 1950: Rendite +30,8%, Korrektur -14,0%
    • 1938: Rendite +29,3%, Korrektur -28,9%
    • 2003: Rendite +28,4%, Korrektur -14,1%
    • 1998: Rendite +28,3%, Korrektur -19,3%
    • 2009: Rendite +25,9%, Korrektur -27,6%
    • 1943: Rendite +25,1%, Korrektur -13,1%
    • 1999: Rendite +20,9%, Korrektur -12,1%
    • 1982: Rendite +20,4%, Korrektur -16,6%

    Im aktuellen Jahr belief sich der größte Einbruch des Index auf nur ca. -8 % (zwischen Februar und März). Wir erleben also, relativ gesehen, mildere Korrekturen.

    Denken Sie daran: Aktien können wild und unberechenbar sein, ein wenig wie das Auf und Ab einer Achterbahn, angetrieben von dem impulsiven Verhalten der Anleger.

    Wir sollten uns auch daran erinnern, dass in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres alle Aktien mit Ausnahme der Technologiewerte, die eine schwierige Phase durchliefen, rosige Zeiten hatten. Dann drehte das Interesse des Marktes zu Technologie- und Large-Cap-Aktien.

    Die Frage ist - wie geht es nun weiter? Diese Frage ist eine echte Herausforderung, vor allem wenn man bedenkt, dass Michael Burry beschlossen hat, den Markt zu shorten.

    XLK/SPY Chart

    Im Vergleich zum S&P 500 bewegt sich der Tech-Sektor (NYSE:XLK) seit mehreren Monaten seitwärts und hat seinen Aufwärtstrend gebrochen. Der RSI bestätigt die Schwäche der Technologiewerte, aber die Geschichte zeigt auch, dass sie wieder an Fahrt aufnehmen könnten, so wie sie es schon einmal getan haben.

    Die Lage scheint im Vergleich zum Energiesektor (NYSE:XLE) noch schlimmer zu sein.

    XLK Vs. XLE Chart

    Nach 2020 war der Energiesektor einer der größten Underperformer in diesem Jahr, im letzten Monat hingegen hat er den Technologiesektor übertroffen. Der RSI bestätigt wieder einmal die Schwäche des Technologiesektors

    XLE vs. IWF

    Die Energiewerte konnten im Vergleich zum Wachstumsindex (NYSE:IWF) eine positive Trendwende verzeichnen und die Werte vom März 2023 zurückerobern.

    Diese Schwäche ist ein wichtiger Signalgeber für jeden, der die Märkte analysiert, denn immerhin machen Technologie- und Large-Cap-Unternehmen über 30 % des S&P 500 aus. Wenn dieses Segment also mit vorübergehenden Schwierigkeiten konfrontiert ist, könnte das Herausforderungen für den Index selbst vermuten lassen.

    Ist der Technologiesektor also (wieder einmal) auf dem absteigenden Ast?

    Ich glaube nicht, allerdings deuten diese Beobachtungen darauf hin, dass sich etwas verändern könnte.

    SPX/DBE Chart

    Das Verhältnis des S&P 500 zum Invesco DB Energy Fund (NYSE:DBE) ist erneut auf Widerstand gestoßen und hat die Outperformance des US-Index gegenüber dem Energieindex abgewehrt.

    Gleichzeitig haben die Aktien des FANG+-Index nach dem Erreichen der Höchststände von 2021 und der Begegnung mit dem Widerstand aus dem vorherigen Zyklus nach unten gedreht

    FANG+ Index

    Das bedeutet aber nicht, dass sich die Geschichte wiederholt; der Rückgang des Jahres 2021 fand unter anderen Vorzeichen statt. In den kommenden Wochen ist es jedoch ratsam, die Marktbewegungen und ihre Richtung im Auge zu behalten.

    Realistisch betrachtet glaube ich nicht, dass letzteres Szenario vor Ende des Jahres oder vielleicht sogar Anfang 2024 sehr wahrscheinlich ist.

    Im Juli erlebten die US-amerikanischen Einzelhandelsumsätze einen Rückgang von -0,12 % und begründeten damit einen zweijährigen Seitwärtstrend, der bisher mit einer wirtschaftlichen Rezession in Verbindung gebracht wurde.

    Umsatzerlöse im Einzelhandel

    Der Bericht über die US-amerikanischen Einzelhandelsumsätze bietet wichtige Einblicke in die Performance des Einzelhandels - sowohl bei großen als auch bei kleinen Unternehmen. Dieser Wirtschaftsindikator wird von Ökonomen und Finanzmarktinvestoren sehr aufmerksam verfolgt, da er die Trends in der Verbrauchernachfrage vorwegnimmt.

    Wenn man sich nun vor Augen hält, dass rund 70 % des US-BIP auf den privaten Konsum entfallen, ist jede Seitwärtsbewegung dieser Daten äußerst kritisch zu hinterfragen.

    Darüber hinaus gibt es da auch noch den Sahm-Indikator, laut dem die Wirtschaft zu einer Rezession neigt, wenn der vierteljährliche gleitende Durchschnitt der Arbeitslosenquote um 0,5 % gegenüber dem Tiefpunkt der vorangegangenen 12 Monate steigt.

    Dieser 2019 auf der Grundlage einer Studie der Fed-Ökonomin Claudia Sahm entstandene Indikator kommt einem Echtzeit-Rezessionsmonitor vielleicht am nächsten, obwohl sich das National Bureau of Economic Research in der Regel etwa ein Jahr Zeit lässt, um eine Rezession offiziell zu verkünden.

    Sahm-Indikator

    Derzeit ist der vierteljährliche gleitende Durchschnitt der Arbeitslosenquote im Vergleich zum Jahrestiefststand lediglich um 0,1 % gestiegen und damit weit von der 0,5 %-Schwelle entfernt, die eine Rezession kennzeichnet.

    Arbeitslosigkeit

    Aus der Abbildung geht hervor, dass die Arbeitslosigkeit vor einer Rezession häufig einen konjunkturellen Tiefstand erreicht, um dann während des Abschwungs auf über 4 % anzusteigen. Derzeit liegt sie bei 3,5 % und damit nahe ihrem niedrigsten Stand der letzten 50 Jahre. Lässt sich daraus auf das Eintreten einer Rezession in den kommenden Monaten schließen?

    Liegt Burry, der seine Short-Position auf den Markt vor einigen Tagen offengelegt hat, dieses Mal richtig oder wird er in seiner Story einen weiteres Kapitel zum Thema Rohrkrepierer aufnehmen müssen?

    Das kann nur die Zeit zeigen. Allerdings sprechen die historischen Fakten bei seiner Wette nicht unbedingt für eine erfolgreiche Wette.

    ***

    InvestingPro

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Aktuelle Kommentare

Herr Burry und sein Wirken wird masslos überschätzt!
Lächerlich , puts im wert von 739 Millionen kosten nur einen Bruchteil davon, da sieht man wieviel Ahnung in diesen gabzen Paniknews immer steckt
739m ist der Betrag, für den er gekauft hat…..nicht der gehebelte Betrag.
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