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Aktienmarkt: Bullenfalle oder Startschuss für einen neuen Bullenmarkt?

Veröffentlicht am 01.07.2023, 16:27
Aktualisiert 15.02.2024, 09:10

Diese Frage wurde mir kürzlich auf Twitter zum S&P 500 gestellt. Natürlich müssen wir für diejenigen, die sich mit technischer Analyse nicht so auskennen, den Begriff "Bullenfalle" erklären.

"Bei einer Bullenfalle handelt es sich um ein Fehlsignal, das sich auf einen rückläufigen Trend bei einer Aktie, einem Index oder einem anderen Wertpapier bezieht, der sich nach einer überzeugenden Rallye umkehrt und ein vorheriges Unterstützungsniveau durchbricht. Händler oder Anleger, die auf das Kaufsignal reagiert haben, tappen in die Falle und erleiden Verluste bei den daraus resultierenden Long-Positionen."

Ein hervorragendes Beispiel für eine "Bullenfalle" ereignete sich im Juni 2022, als der Markt um 20 % anstieg und damit die Hälfte des letzten Marktrückgangs wettmachte. Die Medien titelten schnell, dass ein "neuer Bullenmarkt" begonnen habe, und technisch gesehen gab es sogar historische Daten, die diese Behauptung stützten.

"Seit dem Zweiten Weltkrieg hat der S&P jedes Mal, wenn er 50 % seines Kursrückgangs im Bärenmarkt wieder wettgemacht hat, das vorherige Tief zwar erneut getestet, aber nie ein tieferes Tief markiert", erklärt Sam Stovall, Chief Investment Strategist bei CFRA Research.

Das Problem war, dass die Baisse noch nicht zu Ende war und der Markt in den folgenden Monaten neue Tiefststände erreichte, wie man sieht.

S&P 500 Tageschart

Anleger, die in den Markt eingestiegen waren, um der Rallye nachzujagen, tappten in eine "Bullenfalle", und die Hoffnung auf weitere Kursgewinne brachte stattdessen schnell Verluste.

Die Märkte erholen sich aktuell einmal mehr. Angesichts der steigenden Kurse stürzen sich die Anleger nun auf den Markt und erhöhen aggressiv ihre Aktienquote, in der Hoffnung, dass die jüngsten Kursgewinne ein klares Signal dafür sind, dass die Baisse vorbei ist.

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Wie wir vor kurzem festgestellt haben, hat diese Hausse sicherlich einen anderen Tenor als die Rallye, die wir im Jahr 2022 erlebt haben. So heißt es dort u.a.:

"Der Unterschied besteht darin, dass der Markt derzeit deutlich über dem 200-DMA gehandelt wird - mit einem 'bullish Golden Cross' des 50-DMA über dem 200-DMA. Das technische Umfeld unterscheidet sich deutlich von dem des Jahres 2022 und lässt erwarten, dass die Aktien in den kommenden Monaten weiter steigen werden."

S&P 500 Tageschart

Trotz der großen technischen Unterschiede erwarten viele Marktteilnehmer nach wie vor eine Rückkehr des Bärenmarktes. So wird angenommen, dass Anleger, die in diesem Jahr in den Markt einsteigen, insbesondere in den technologielastigen Nasdaq, in eine "Bullenfalle" geraten.

Sicher ist, dass es für die jüngste Aufwärtsbewegung letztendlich eine Korrektur geben wird. Die Frage ist, ob diese Korrektur eine Wiederaufnahme des "Bärenmarktes" ist, die die "Bullenfalle" bestätigt, oder eine Gelegenheit, den Aktienanteil zu steigern, solange die Hausse anhält.

Fibonacci Retracements

Wie unlängst besprochen, hat sich der Markt extrem von seinen wichtigen gleitenden Durchschnitten entfernt.

"In der vergangenen Woche hat der Markt unser anfängliches Kursziel deutlich überschritten und bewegt sich bis zu 3 Standardabweichungen über dem 50-DMA. Außerdem ist der Markt auf mehreren Ebenen stark überkauft. Schließlich befindet sich der Volatilitätsindex auf einem extrem niedrigen Niveau, das sowohl in Bullen- als auch in Bärenmärkten fast durchgängig Korrekturen von 5 bis 10 % vorausgegangen ist."

S&P 500 Tageschart

Wenn die Korrektur ernsthaft einsetzt, werden die eher pessimistischen Marktteilnehmer behaupten, dass die "Bullenfalle" zugeschnappt und der Bärenmarkt zurückgekehrt sei. Technisch gesehen gibt es jedoch einen Unterschied zwischen einer Korrektur und der Rückkehr des Bärenmarktes.

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Um den Unterschied zwischen einer "Korrektur" und der "Rückkehr des Bären" zu definieren , wollen wir eine Fibonacci-Retracement-Sequenz der Rallye von den Oktober-Tiefs betrachten. Beginnen wir mit einer Definition der "Fibonacci-Folge."

Leonardo (BIT:LDOF) Pisano Bogollo (1170-1250), ein italienischer Mathematiker aus Pisa, wird für die Einführung der Fibonacci-Folge in der westlichen Wissenschaft verantwortlich gemacht. Die Folge (0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377... bis unendlich) zeichnet sich durch viele einzigartige mathematische Eigenschaften aus. Nach 0 und 1 ist jede Zahl die Summe der beiden vorherigen Zahlen. Eine Zahl geteilt durch die vorherige Zahl ergibt ungefähr 1,618.

1.618 bezieht sich auf den Goldenen Schnitt oder die Goldene Mitte, auch Phi genannt. Der Kehrwert von 1,618 ist .618 oder 61,8%. Diese Verhältnisse finden sich in der Natur, der Architektur, der Kunst und der Biologie. Das Verhältnis von 0,618034 zu 1 ist die mathematische Grundlage für die Form von Spielkarten, des Parthenon, von Sonnenblumen und Schneckenhäusern, griechischen Vasen und den Spiralgalaxien im Weltall. Die Griechen haben den größten Teil ihrer Kunst und Architektur auf dieser Proportion aufgebaut. Sie bezeichneten es als die "goldene Mitte".

Was hat das mit dem Markt zu tun?

"Fibonacci-Retracements sind Kennziffern, die zur Identifizierung potenzieller Umkehrniveaus verwendet werden. Diese Verhältnisse findet man auch in der Fibonacci-Folge. Die beliebtesten Fibonacci-Retracements liegen bei 61,8% und 38,2%. Beachten Sie, dass 38,2 % häufig auf 38 % und 61,8 % auf 62 % gerundet werden. Nach einem Anstieg wenden Charttechniker Fibonacci-Verhältnisse an, um Retracement-Levels zu definieren und das Ausmaß einer Korrektur oder eines Rückgangs vorherzusagen. Fibonacci-Retracements können auch nach einem Rückgang angewandt werden, um die Dauer einer Gegenbewegung zu prognostizieren. Diese Retracements können mit anderen Indikatoren und Kursmustern zu einer Gesamtstrategie kombiniert werden."

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Mit diesem Verständnis können wir eine Fibonacci-Retracement-Sequenz auf die Erholung von den Oktobertiefs anwenden. Wenn wir davon ausgehen, dass eine Korrektur vom Markthoch am 14. Juni 2023 ausgeht, liefert die Retracement-Sequenz mathematische Niveaus möglicher Unterstützung während eines Retracements.

Eine Korrektur von etwa 5 % würde das ursprüngliche 23,6 %-Retracement erreichen. Auf diesem Niveau wird es sich wahrscheinlich mit dem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt kreuzen. Die nächste Stufe eines Korrekturprozesses würde einen Rückgang um 7 % auf das 38,2 %-Retracement und einen Rückgang um fast 10 % auf das 50 %-Retracement des gleitenden 200-Tage-Durchschnitts erfordern.

In jedem Jahr, egal ob es von Optimismus oder Pessimismus für den Markt geprägt ist, ist eine Korrektur von 5-10 % völlig normal und gesund. Solche Korrekturmaßnahmen sind Gelegenheiten, bei denen man das Aktienrisiko im Portfolio erhöhen kann.

S&P 500 Tageschart

Sollte der Markt jedoch den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt und das 50 %-Retracement durchbrechen, würde das darauf hindeuten, dass die jüngste Erholung von den Oktobertiefs tatsächlich eine "Bullenfalle" ist. Ein solches Szenario würde die Dynamik des Portfoliomanagements von "Buy the Dips" zurück zu "Sell the Rallys" verlagern und zu einer Verringerung des Gesamtaktienrisikos führen.

Nachdem die Unterstützung beim gleitenden 200-Tage-Durchschnitt weggefallen ist, liegt das nächste Retracement-Niveau bei 63,8 % und damit immerhin um 12 % tiefer. Die nächste Stufe ist ein Rückgang um 15 % auf das 78,6 %-Retracement-Niveau. Die letzte Phase ist ein 100%iges Retracement zu den Tiefstständen im Oktober, das einen Rückgang von 19 % gegenüber dem Höchststand im Juni erwarten lassen würde.

Perspektive bewahren

In der "Hitze des Gefechts" passiert es leicht, dass man die Gesamtstrategie für einen Erfolg aus den Augen verliert.

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Als ich noch an Kampfsportwettkämpfen teilnahm, hat uns mein Ausbilder regelmäßig mit Lektionen aus der "Kunst des Krieges" unterrichtet. Er war Hubschrauberpilot in Vietnam gewesen, der hinter den feindlichen Linien abgeschossen wurde. Nachdem seine Munition aufgebraucht war, musste er sich vor allem im Nahkampf in Sicherheit bringen. Wir alle respektierten seine Lehren. Mein Lieblingszitat ist bis heute:

"Wenn du den Feind kennst und dich selbst kennst, brauchst du das Ergebnis von hundert Schlachten nicht zu fürchten. Wenn du dich selbst kennst, aber nicht den Feind, wirst du für jeden errungenen Sieg auch eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht untergehen." - Sun Tzu

Die gleichen Lektionen gelten für Investments. Wenn Sie verstanden haben, dass der Markt volatil ist und dass Sie emotional sind, werden Sie sich auf dem Markt zurechtfinden. Genau wie in der Kampfkunst liegt der Schlüssel zum Erfolg im Kampf darin, die "Angst" im Angesicht der Ungewissheit zu kontrollieren. Heißt das, dass Sie JEDE Schlacht gewinnen werden? Nein. Die Wahrscheinlichkeit eines Sieges ist jedoch damit größer als die einer Niederlage.

Aus diesem Grund schreibe ich regelmäßig über die Regeln, die wir in unserer praktischen Arbeit befolgen. Diese Regeln geben zwar keine Erfolgsgarantie, aber sie erhöhen die Erfolgswahrscheinlichkeit im Laufe der Zeit.

  1. Verliererpositionen kappen und Gewinner laufen lassen. (In starken Märken zukaufen.)
  2. Setzen Sie sich Ziele und seien Sie bereit, zu handeln. (Ohne spezifische Ziele wird der Handel willkürlich und erhöht das Gesamtrisiko des Portfolios).
  3. Emotional getriebene Entscheidungen zerstören den Anlageprozess. (Hoch kaufen/niedrig verkaufen)
  4. Folgen Sie dem Trend. (80% der Portfolioperformance wird durch den langfristigen, monatlichen Trend bestimmt.)
  5. Lassen Sie niemals zu, dass sich eine "Trading-Chance" in eine langfristige Investition verwandelt. (Siehe Regel #1. Alle anfänglichen Käufe sind "Trades", bis sich Ihre Anlagethese als richtig erweist.)
  6. Eine Anlagedisziplin funktioniert nicht, wenn sie nicht befolgt wird.
  7. "Geld zu verlieren" ist Teil des Anlageprozesses. (Wenn Sie nicht bereit sind, Verluste hinzunehmen, wenn sie auftreten, sollten Sie nicht investieren.)
  8. Die Erfolgschancen verbessern sich erheblich, wenn die Fundamentalanalyse durch die technische Kursentwicklung bestätigt wird. (Dies gilt sowohl für Bullen- als auch für Bärenmärkte)
  9. Erhöhen Sie niemals, unter keinen Umständen, eine Verlustposition. (Wie Paul Tudor Jones einmal witzelte: "Nur Verlierer fügen Verlierern etwas hinzu").
  10. Märkte sind entweder "bullisch" oder "bärisch". Seien Sie während eines "Bullenmarktes" nur long oder neutral. Während eines "Bärenmarktes" sind Sie nur neutral oder short. (Bullen- und Bärenmärkte werden durch ihren langfristigen Trend bestimmt).
  11. Wenn die Märkte an oder in der Nähe von Extremen handeln, tun Sie das Gegenteil der "Herde".
  12. Machen Sie mehr von dem, was funktioniert und weniger von dem, was nicht funktioniert. (Traditionelles Rebalancing nimmt Geld von den Gewinnern und gibt es den Verlierern. Rebalancieren Sie, indem Sie die Verlierer reduzieren und die Gewinner aufstocken.)
  13. Kauf- und Verkaufssignale sind nur dann nützlich, wenn sie auch umgesetzt werden. (Die Verwaltung eines Portfolios ohne Kauf-/Verkaufsdisziplin ist zum Scheitern verurteilt.)
  14. Managen Sie das Risiko und die Volatilität. (Die Kontrolle der Variablen, die zu Investitionsfehlern führen, ist das, was als Nebenprodukt Renditen erzeugt.)
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Wie wir bereits festgestellt haben, gibt es zweifellos viele Gründe, die für "Pessimismus" in Bezug auf den Markt sprechen. Der Markt kann jedoch Dinge tun, die sich einer logischen Analyse entziehen - und er tut das auch oft. Es ist wichtig, dass Sie sich auf Ihre Anlagedisziplin konzentrieren und die mediengesteuerten Narrative, die uns von unserer Strategie ablenken können, weitgehend ignorieren.

Falls der derzeitige Marktanstieg eine "Bullenfalle" ist , sind wir ausreichend gewarnt, um das Marktrisiko zu verringern. Wenn es sich aber nicht um eine "Bullenfalle" handelt, ist es für die Rendite des Portfolios genauso schädlich, an der Seitenlinie zu sitzen.

Aus diesem Grund können uns einige Formen der Analyse, wie z. B. Retracement-Levels, bei dem Navigieren in unbekannten oder unerforschten Bereichen unterstützen. Keine Analyse, weder eine fundamentale noch eine technische, liefert hundertprozentig treffsichere Ergebnisse. Aber wie in jedem Konflikt muss man nicht jede Schlacht gewinnen, um letztlich den Krieg für sich zu entscheiden.

Aktuelle Kommentare

Qualität und ein professioneller Blick auf den Markt.
Sehr guter artikel! Sehr gute fakten.. da können sich die meisten mal eine scheibe davon abschneiden
Vielen Dank für den klasse Artikel.
Sehr guter Artikel!
Top! Gelungener Artikel ;)
Das ist mal ein Artikel....THX
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