(Wiederholung vom Vorabend)
Athen, 20. Jan (Reuters) - Die Verhandlungen zur Privatisierung von Griechenlands größtem Hafen kommen voran. Nach monatelanger Verzögerung bei dem Verkaufsprozess erhöhte die chinesische Reederei Cosco 601919.SS ihr Gebot für einen Mehrheitsanteil von 67 Prozent an der Hafengesellschaft von Piräus (OLP) OLPr.AT auf 368,5 Millionen Euro, wie die griechische Privatisierungsbehörde am Mittwoch mitteilte. In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass nur die Chinesen eine Offerte vorgelegt hatten. Mit der Angelegenheit vertraute Personen bezifferten den ersten Angebotspreis auf rund 300 Millionen Euro. Die Agentur hatte daraufhin den Bieter aufgefordert, seine Offerte aufzustocken. Der Vereinbarung zufolge soll Cosco zunächst 51 Prozent an dem Hafen erwerben. Weitere 16 Prozent erhält die Reederei nach Investitionen in den nächsten fünf Jahren. In zehn Jahren sollen sich die Gesamtinvestitionen der Chinesen auf 350 Millionen Euro belaufen.
Zu den Interessenten zählten neben Cosco der niederländische Hafenbetreiber APM MAERSKb.CO sowie die International Container Terminal Services ICT.PS mit Sitz auf den Philippinen. Fortschritte bei Privatisierungen waren eine wichtige Bedingung für das dritte Hilfspaket im Volumen von 86 Milliarden Euro, das die Regierung in Athen mit den Euro-Partnern ausgehandelt hat. Bislang haben die Privatisierungen Einnahmen von lediglich 3,5 Milliarden Euro gebracht.
Nach langem Ringen hatte der Flughafenbetreiber Fraport FRAG.DE Mitte Dezember die Verträge zum Betrieb von 14 Regionalflughäfen in Griechenland unterzeichnet. Zusammen mit dem griechischen Partner Copelouzos soll der deutsche Konzern die Flughäfen 40 Jahre lang betreiben. Es ist die erste größere Privatisierung des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras.