Bangkok, 25. Okt (Reuters) - In Thailand wollen Demonstranten die Macht des oft in Deutschland weilenden Königs Maha Vajiralongkorn begrenzen und dazu nun auch eine Stellungnahme der Bundesrepublik einfordern. Die Aktivisten erklärten am Sonntag, sie würden am Montag zur deutschen Botschaft in Bangkok ziehen und dort eine Petition einreichen. Dabei solle es um die Frage gehen, ob der König deutsche Gesetze gebrochen habe, indem er seine Macht von Deutschland aus ausgeübt habe. Die Bundesregierung hatte in der Vergangenheit erklärt, eine solche Machtausübung wäre nicht akzeptabel. Der König hat einen Großteil des Jahres in Deutschland verbracht. Die Aktivisten ließen offen, nach welcher Machtausübung genau sie bei der Botschaft nachfragen wollten.
In Bangkok protestierten am Sonntag - ebenso wie in den vergangenen Monaten - erneut Tausende Menschen gegen die Regierung und den König. Die Kritik am König lautet dabei, dieser habe dazu beigetragen, dass das Militär die Politik des Landes seit Jahrzehnten dominiere. Kritik an der Monarchie ist in Thailand allerdings ein Tabu-Bruch: Majestätsbeleidigung wird mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft. Der Königspalast gibt keine Stellungnahmen gegenüber Medien ab, auch über die Zeit des Königs in Europa verliert er kein Wort.
Neben der Machtbegrenzung des Königs fordern die Demonstranten auch den Rücktritt von Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha. Der frühere Chef der Militärjunta ist seit 2014 im Amt.