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Wie steht es nach den Q4-Zahlen um die Isra-Vision-Aktie?

Veröffentlicht am 28.11.2019, 08:45
© Reuters.
ISRG
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Wer die Isra Vision (DE:ISRG) (WKN: 548810)-Aktie 2009 zum Tief bei 0,97 Euro gekauft hätte, stünde heute mit etwa 3.795 % im Plus (25.11.2019). Wahrscheinlich haben aber damals die wenigsten Anleger zugegriffen, denn die Aktie lag am Boden und hatte auch in den Vorjahren nicht viel Rendite erzielt, obwohl das Unternehmen sehr stark gewachsen war.

Ich schaue mir immer wieder sehr gern solche Szenarien an, weil sich sehr viel daraus lernen lässt. Wenn ein Unternehmen wie Isra Vision 2009 stark wächst und der Kurs dennoch über Jahre gefallen ist, kann dies nur zu einem Ergebnis führen: einer sehr günstigen Bewertung. Und so war es auch. Isra Vision notierte 2009 unter Buchwert und zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter 10.

Aber wie steht es heute um die Aktie und vor allem um das Unternehmen?

Schwächeres viertes Geschäftsquartal, aber insgesamt weiter auf Wachstumskurs Eine Wirtschaftsabschwächung spüren Technologieunternehmen immer als Erste und sehr deutlich. So gab es im gesamten Machine-Vision-Markt über die letzten Quartale eine Flaute um bis zu 10 %. Dies spürte auch Isra Vision bei Auftragseingang und Umsatz. So wird für das Geschäftsjahr 2018/2019 nur noch mit einem leichten Plus im einstelligen Prozentbereich gerechnet. Dabei haben sich die Margen stabil gehalten, was erfreulich ist.

Obwohl dies kein Weltuntergang ist, reagierte die Aktie mit sehr starken Kursverlusten. Dazu aber später mehr.

Im vierten Geschäftsquartal 2018/2019 kam es vor allem bei den Großkundenbestellungen in Asien und Europa zu Verzögerungen. So stellte ein Auftraggeber beispielsweise einen Rahmenvertrag zurück, der einen Wert im zweistelligen Millionenbereich besitzt. Dies ist direkt auf die Politik der zunehmenden Zölle und die sich daraus ergebenden Verunsicherungen zurückzuführen.

Dennoch bleibt Isra Vision für das neue Geschäftsjahr 2019/2020 optimistisch und geht von einem zweistelligen Wachstum aus. Diese Hoffnung begründet das Unternehmen mit seinem hohen Auftragsbestand von derzeit 88 Mio. Euro (Vorjahr: 90 Mio. Euro), weiteren Großaufträgen, die derzeit in Verhandlung sind, sowie mit weiteren Plänen.

Langfristig bleibt der Machine-Vision- ein Wachstumsmarkt, sodass Isra Vision davon ausgeht, bald die 200-Mio.-Euro-Umsatzmarke überwinden zu können. Vor allem die Industrie automatisiert ihre Produktion zunehmend, wovon der Spezialmaschinenhersteller profitiert. Ein Beispiel ist die Automobilproduktion, bei der in modernen Werken heute kaum noch Menschen anzutreffen sind.

Und so steht es heute um die Aktie Spezialmaschinen werden vor allem von großen Konzernen angeschafft. Sie stellen eine hohe Investition dar, die häufig in Boomphasen getätigt werden. Genau dieser Punkt macht das Geschäft und damit die Aktie sehr anfällig.

Derzeit ist die Wirtschaft zwar noch nicht in einer Krise, aber sie schwächt sich ab und wächst beispielsweise in Deutschland nur noch geringfügig. Die letzten zwei Krisen 2001 bis 2002 und 2008 haben gezeigt, dass die Isra-Vision-Aktie gerade dann immer deutlich verliert. Dies ist die Folge der gerade beschriebenen Anfälligkeit.

Aber es gibt noch einen weiteren sehr wichtigen Punkt, den der Anleger berücksichtigen sollte. Von 2009 bis 2018 ist der Aktienkurs jährlich um durchschnittlich über 30 % gestiegen, der Umsatz und der Gewinn aber nur um 11,4 beziehungsweise 16,1 %. Was sagt dir das? Genau, der Aktienkurs hat wahrscheinlich etwas übertrieben. Dies ist ein weiterer Beweis der Irrationalität der Märkte.

Es gibt derzeit aber noch mehr Hinweise auf eine Aktienüberbewertung. So lieg das KGV mit 2018er-Zahlen heute schon bei über 36 (26.11.2019). Zudem beträgt das Kurs-Buchwert-Verhältnis heute fast 4,0 (26.11.2019). Das Wertpapier ist also heute deutlich teurer als noch 2009. Auch die Gewinnmarge wird sich früher oder später wieder normalisieren, wodurch das KGV noch höher klettern würde.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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