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Weder Alibaba noch Tencent. Das wertvollste chinesische Unternehmen ist ein Schnapshersteller!

Veröffentlicht am 19.10.2022, 10:54
© Reuters Weder Alibaba noch Tencent. Das wertvollste chinesische Unternehmen ist ein Schnapshersteller!

Wenn ich an große, börsennotierte chinesische Unternehmen denke, fallen mir zuerst Alibaba (NYSE:BABA) (WKN: A117ME) und Tencent Holdings (F:NNND) (WKN: A1138D) ein. Denke ich weiter nach, komme ich noch auf Banken und Produzenten von E-Autos. Aber an einen Hersteller von Schnaps denke ich sicher nicht. Dabei ist genau so ein Hersteller, nämlich Kweichow Moutai (SS:600519) (WKN: A0M6R4), das wertvollste börsennotierte Unternehmen Chinas (Stand: 16.10.22, gilt für alle Angaben). Wie kann das sein?!

Das Siechtum von Alibaba und Tencent (HK:0700) Ein Grund ist die schlechte Aktienkursentwicklung der beiden ehemals wertvollsten börsennotierten Konzerne Chinas Alibaba und Tencent. Im Februar 2021 kamen die Tech-Giganten noch auf eine gemeinsame Marktkapitalisierung von 1,7 Billionen US-Dollar. Heute liegt diese bei 0,5 Billionen US-Dollar.

Dieser starke Kursverfall ist nicht nur auf die allgemein schlechte Börsenentwicklung und coronabedingte Einschränkungen in China zurückzuführen. Beide Unternehmen leiden spätestens seit Oktober 2020 unter starken staatlichen Eingriffen. Damals kritisierte der Alibaba-Gründer und langjährige CEO Jack Ma das (staatliche) chinesische Bankenwesen. Als Konsequenz verschwand er von der öffentlichen Bildfläche und die Genehmigung für den geplanten Rekord-Börsengang der Fintech-Sparte Ant Group wurde entzogen.

Um zu verdeutlichen, wer das Sagen hat, belegte die chinesische Partei die einst übermächtigen Techkonzerne seitdem mit unzähligen weiteren Regulierungsmaßnahmen. Alibaba musste striktere Regeln im E-Commerce und eine Zerschlagung im Fintech-Bereich hinnehmen. Tencent durfte keine neuen Spiele mehr veröffentlichen und musste exklusive Musikrechte aufgeben. Zudem wurden milliardenschwere Strafen für Monopolverhalten auferlegt. Darüber hinaus spendeten die Konzerne freiwillig einen großen Teil ihrer verbleibenden Gewinne für den „allgemeinen Wohlstand“.

Da verwundert es nicht, dass es bei den einstigen Highflyern operativ nicht mehr rundläuft. Bei Alibaba stagnierte der Umsatz im letzten Quartal, der Gewinn ging um 30 % zurück. Bei Tencent sank der Umsatz um 3 %, der Gewinn um 17 %.

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Das wertvollste chinesische Unternehmen: Kweichow Moutai Bei Kweichow Moutai läuft es besser. Das Unternehmen gehört zu einem Großteil dem chinesischen Staat und produziert Moutai. Dies ist ein traditioneller Schnaps, der aus Hirse und Weizen gebrannt wird. Wie kann es sein, dass dieses Unternehmen so viel wert ist? Kweichow Moutai besitzt exklusive Rechte zur Produktion dieses chinesischen Nationalschnapses, der regelmäßig bei staatlichen Anlässen getrunken wird.

Der Branntwein ist hochpreisig. Ein Liter kostet in Deutschland ungefähr 600 Euro. Entsprechend hoch ist die Gewinnmarge. Diese lag in 2021 bei 48 %! Getrieben von einer hohen Nachfrage in China (97 % der Umsätze werden in China erzielt) stiegen Umsätze und Gewinne in den letzten Jahren mit zweistelligen Raten. Die Marktkapitalisierung beträgt mittlerweile 300 Mrd. US-Dollar. Das KGV liegt bei 41 (bezogen auf den Gewinn aus 2021).

Schlusswort Ich habe vor der Recherche zu diesem Artikel noch nie von Kweichow Moutai gehört. Dies zeigt mir wieder einmal, wie wenig ich den chinesischen Markt kenne und einschätzen kann. Dass nun ein Staatsunternehmen, das ein traditionelles chinesisches Statussymbol produziert, die innovativen Tech-Konzerne von der Spitze der Liste der wertvollsten börsennotierten chinesischen Unternehmen verdrängt hat, passt für mich ins Bild.

Der Staat nimmt eine immer größere Rolle in China ein und ist für mich gleichzeitig nicht kalkulierbar. Entsprechend werde ich nicht mehr in chinesische Unternehmen investieren und auch bei westlichen Unternehmen verstärkt darauf achten, wie abhängig diese von China sind. Ob ich meine kleinen Positionen Alibaba und Tencent als Mahnmal behalte, überlege ich mir in den nächsten Wochen.

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Der Artikel Weder Alibaba noch Tencent. Das wertvollste chinesische Unternehmen ist ein Schnapshersteller! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Alibaba und Tencent. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tencent Holdings.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Wenn ich da an die Übergewinnsteuer für Unternehmen aus dem Energiesektor denke oder die Bestrebungen der Verstaatlichung der Immobilienkonzerne, dann sieht es für Deutschland auch düster aus
Der Staat nimmt eine immer größere Rolle in China ein und ist für mich gleichzeitig nicht kalkulierbar. Entsprechend werde ich nicht mehr in chinesische Unternehmen investieren und auch bei westlichen Unternehmen verstärkt darauf achten, wie abhängig diese von China sind. Erleben wir diese Entwicklung in Ansätzen nicht auch gerade in Deutschland?
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