Hamburg, 10. Feb (Reuters) - Volkswagen VOWG_p.DE hat einen Bericht über einen möglichen Verkauf seiner Schiffsmotoren-Geschäft zurückgewiesen. Es habe in den vergangenen Jahren immer wieder Spekulationen gegeben, VW könne die Power-Engineering-Sparte der Lkw-Tochter MAN MANG.DE abgeben, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. "Um es noch einmal ganz klar zu sagen: Weder MAN Diesel & Turbo noch unsere Beteiligung Renk stehen zum Verkauf." Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Finanzkreisen haben jedoch mehrere Unternehmen ihre Fühler nach der Schiffsmotoren-Sparte ausgestreckt. Konkurrenten aus China, Europa und den USA hätten Interesse am Geschäft mit Schiffsdieseln, Turbomaschinen und großen Getrieben angemeldet, hatten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag gesagt Sparte ist VW im Rahmen der Übernahme von MAN zugefallen. Ein Verkauf, über den in den vergangenen Jahren immer wieder spekuliert wurde, könnte den Niedersachsen nach Einschätzung von Bankern vier bis fünf Milliarden Euro einbringen. VW bereite nun erste Gespräche mit einem chinesischen Interessenten vor, hatte einer der Insider gesagt. Der Prozess befinde sich aber noch in einem sehr frühen Stadium.
Der Wolfsburger Konzern hat mehrfach betont, dass er wegen der Belastungen durch den Diesel-Skandal nicht gezwungen sei, Notverkäufe zu tätigen. Sollte sich daran irgendwann etwas ändern, wäre die Schiffsdiesel-Sparte die erste Option, hatte eine mit dem Konzern vertraute Person gesagt. Die Sparte fährt zwar vergleichsweise hohe Gewinne ein, die Synergien mit dem Fahrzeuggeschäft sind aus Sicht von Experten aber überschaubar.
Als mögliche Interessenten in China werden Konzerne wie Yuchai CYD.N , Weichai 000880.SZ oder Sinomach 600335.SS gehandelt. Andere potenzielle Bieter sind aus Sicht von Bankern das Schweizer Unternehmen Sulzer SUN.S , der US-Konzern General Electric (N:GE) GE.N und Siemens SIEGn.DE . Diese Firmen hätten aber vermutlich nur Interesse an Teilen der Schiffsmotoren-Sparte. "Die Erwartung ist, dass der Deal kommen wird", sagte ein Banker. "Die Frage ist nur: wann?"