Investing.com - Sobald an den Börsen die Volatilität explodiert, stehen antizyklische Aktien relativ konjunkturunabhängiger Unternehmen bei Anlegern hoch im Kurs. Growth-Aktien dagegen, die dem Zyklus hilflos ausgesetzt sind - dazu gehören u.a. Chip- oder Cloud-Titel oder andere hochspekulative Aktien, die bereits über stolze Bewertungen verfügen -, werden in der Regel am Kapitalmarkt postwendend abgestraft.
Während der auf Technologiewerte ausgerichtete Technology Select Sector SPDR® Fund (NYSE:XLK) seit Jahresbeginn um fast 9 Prozent gefallen ist, kommt der auf Versorgungstitel spezialisierte Utilities Select Sector SPDR® Fund (NYSE:XLU) auf ein Plus von 0,22 Prozent. Daneben bietet der ETF derzeit eine Dividendenrendite von 2,62 Prozent.
Angesichts der aktuellen Unsicherheiten bezüglich der Ukraine-Krise und der immer noch grassierenden Corona-Pandemie halten Anleger derzeit verstärkt Ausschau nach vermeintlich sicheren Anlagen. Neben einem Investment in Gold bieten sich hier vor allem sogenannte Versorger-Aktien an, die zwar keine so großen Kurssprünge bieten wie ihre Tech-Pendants, dies aber über eine höhere Dividendenrendite und geringere Kursschwankungen wettmachen.
Zu diesem Zweck hat Morgan Stanley (NYSE:MS) eine Liste aus sechs Versorger-Aktien zusammengestellt, die angesichts des aktuellen Marktumfelds eine Überlegung wert sein könnten.
Dabei wählten die Marktanalysten der US-Großbank jene Aktien aus, die ihrer Meinung nach das geringste Risiko, das größte Ertragspotenzial, die besten Aussichten für langfristiges Wachstum im Sektor der sauberen Energien und die vielversprechendsten Kursimpulse versprechen.
Bei der Liste "handelt es sich um Versorgeraktien, die wir mit Overweight bewerten und die sich durch eine starke Umsetzung ihrer Investitionspläne, überdurchschnittliche Wachstumspläne und ein geringeres Risiko aufgrund der Vereinfachung des Geschäfts und der geografischen Lage auszeichnen", hieß es in einer Notiz.
Zu den defensiven, konjunkturresistenten Versorgerwerten, die Morgen Stanley empfiehlt, gehören Aktien wie American Electric Power, Atoms, CenterPoint Energy, FirstEnergy, Exelon und DTE Energy.
Das Energieunternehmen American Electric Power (NASDAQ:AEP) fährt kostspielige Kohlekraftwerke herunter und expandiert in den Bereich der erneuerbaren Energien und folgt damit dem Beispiel der großen Energieversorger im Mittleren Westen. Morgan Stanley nennt für American Electric Power ein Kursziel von 112 Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von 16 Prozent entspricht. Das deckt sich in etwa mit der durchschnittlichen Analystenerwartung von 102 Dollar, während InvestingPro den fairen Wert der Aktie 1 Prozent unter dem aktuellen Kurs bei 95,59 Dollar ansetzt. Die Dividendenrendite liegt derzeit bei 3,2 Prozent.
Für Morgan Stanley ist Atmos (NYSE:ATO) das "best-in-class" Erdgasunternehmen. Das Kursziel für die Aktie liegt bei 128 Dollar, ein Ertragspotenzial von 11 Prozent. Im Gegensatz dazu schätzen die Modelle von InvestingPro den fairen Wert der Aktie auf 100,37 Dollar, etwa 10,6 Prozent unter dem aktuellen Kurs (115,67 Dollar). Derzeit bietet Atmos den Anlegern eine Dividendenrendite von 2,4 Prozent. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 22,5 ist das Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrenten zwar immer noch recht preiswert bewertet, das KUV liegt jedoch leicht über dem seiner Peers.
FirstEnergy (NYSE:FE) weist nach Einschätzung von Morgan Stanley ein Kurssteigerungspotenzial von 13,9 Prozent auf 50 Dollar auf. Laut den Analysten habe das Unternehmen seine Probleme inzwischen wohl überwunden, nachdem es letztes Jahr in einer Bundesuntersuchung in Ohio einen Vergleich geschlossen hat. InvestingPro schätzt den fairen Wert von FirstEnergy derzeit auf 42,21 Dollar (-3,9 Prozent), während die 16 von Investing.com befragten Analysten das Aufwärtspotenzial auf plus 1,3 Prozent auf 44,50 Dollar schätzen. Mit einer Dividendenrendite von 3,6 Prozent zahlt das Unternehmen mehr als seine hier gelisteten Peers.
Bei Exelon (NASDAQ:EXC) sehen die Analysten von Morgan Stanley in den nächsten zwölf Monaten ein Steigerungspotenzial von 12,4 Prozent auf 50 Dollar. Auch die Modelle von InvestingPro bescheinigen der Aktie ein Aufwärtspotenzial von 2,7 Prozent auf 45,68 Dollar bei einem aktuellen Kurs von 44,47 Dollar. Die Dividendenrendite liegt derzeit bei 3,0 Prozent.
Ein Renditepotenzial von jeweils 5 Prozent attestieren die Experten der US-Großbank den Aktien von CenterPoint Energy (NYSE:CNP) (Kursziel 31 Dollar) und DTE Energy (NYSE:DTE) (Kursziel 133 Dollar). Erstere bietet eine Dividendenrendite von 2,3 Prozent, letztere von 2,8 Prozent. Die von Investing.com befragten Analysten sehen für beide Aktien in den nächsten zwölf Monaten ein durchschnittliches Ertragspotenzial von 4,1 Prozent.
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