Investing.com - Aktienkurse an der Wall Street deuten am Donnerstag einen leichten Rückgang an. Die Anleger nehmen nach der rekordträchtigen Sitzung des Vortages ihre Gewinne mit und warten auf Arbeitsmarktzahlen und einen mit Spannung erwarteten Börsengang.
Bei Dow 30-Futures zeichnete sich um 11:48 Uhr GMT oder 06:48 Uhr ET ein Verlust von 14 Punkten oder 0,07 Prozent ab, S&P 500 legt 5 Punkte oder 0,20 Prozent ab und Nasdaq 100 verliert 8 Punkte oder 0,15 Prozent.
Der Dow durchbrach am Mittwoch die 21.000-Punkte-Marke. Alle Aktien lieferten die beste Performance des Jahres 2017 und alle drei Hauptindizes schlossen bei einem Allzeithoch. Die Anlegerstimmung wurde durch die erste Rede Donald Trumps vor dem Kongress und seine Versprechen von Infrastrukturausgaben gefördert.
Trump schrieb sich am Donnerstag in seinem ersten Tweet des Tages erneut die starke Performance an der Wall Street zu. Er wies darauf hin, dass der Aktienmarkt seit dem Wahltag Gewinne von rund 3,2 Billionen US-Dollar eingefahren hat und dass das Verbrauchervertrauen den höchsten Stand seit 15 Jahren erreicht hat.
Vor diesem Hintergrund legen die Marktteilnehmer am Donnerstag eine Pause ein und warten an einem datenarmen Tag auf die wöchentlichen Zahlen zu Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung u 13:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET.
In Erwartung der Daten stieg der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an einem handelsgewichteten Korb aus sechs Hauptwährungen misst, stand um 11:49 Uhr GMT oder 06:49 Uhr ET um 0,25 Prozent auf 101,99. Über Nacht erreichte der Index mit 102,00 den höchsten Stand seit dem 11. Januar.
Am Mittwoch sagte Fed-Direktorin Lael Brainard, dass der weltweite Wirtschaftsaufschwung und die robuste US-Konjunktur die Zentralbank „recht bald“ zu einer Anhebung der Zinsen veranlassen könnten.
Damit verlieh sie dem Chor der Fed-Beamten, die eine Zinserhöhung in der Mitte des Monats signalisieren, eine weitere wichtige Stimme.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge preisen Zinssatz-Futures aktuell eine 75-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im März ein. In der vergangenen Woche lagen die Chancen noch bei 22 Prozent.
Präsidentin der Cleveland Fed Loretta Mester – eine der Abweichlerinnen im vergangenen Jahr – dürfte bei ihrer Ansprache um 19:00 Uhr ET (00:00 Uhr GMT) ebenfalls einen hawkishen Ton anschlagen.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit liegt aber natürlich die Fed-Vorsitzende Janet Yellen selbst und ihr Vortrag zu Wirtschaftsprognosen vor dem Executives’ Club von Chicago am Freitag.
Alle Anleger schauen am Donnerstag auf Snap und seinen ersten Börsentag. Das Tech-Unternehmen bewertete 200 Mio. Aktien mit 17 $ pro Aktie und überstieg damit den prognostizierten Preisbereich zwischen 14 und 16 US-Dollar. Damit hat das Unternehmen mit rund 24 Mrd. US-Dollar den doppelten Wert wie der Rivale Twitter (NYSE:TWTR) und die höchste Bewertung seit dem Börsengang von Facebook (NASDAQ:FB) vor fünf Jahren.
Der IPO von Snap wurde um über ein Zehnfaches überzeichnet, was auf eine hohe Nachfrage nach den Aktien hindeutet. Die Anleger lassen sich vorläufig nicht von fehlenden Gewinnen oder Stimmrechten stören.
Jd.Com (NASDAQ:JD) schnellte am Donnerstag im vorbörslichen Handel um fast 4 Prozent hoch. Das e-Commerce-Unternehmen übertraf mit einem 46-prozentigen Anstieg der Umsätze alle Erwartungen.
Abercrombie & Fitch (NYSE:ANF) und Barnes & Noble (NYSE:BKS) berichten als erste vor Börsenbeginn am Donnerstag, American Outdoor Brands (NASDAQ:AOBC), Autodesk Inc (NASDAQ:ADSK), Costco (NASDAQ:COST), Marvell Technology Group Ltd (NASDAQ:MRVL) und Wingstop Inc (NASDAQ:WING) weisen nach Börsenschluss aus.
Ölpreise gehen am Donnerstag am dritten Tag in Folge zurück. Besorgnis über die überquellenden Lagerbestände in den USA überschattet den Optimismus hinsichtlich der Produktionskürzungen der OPEC und ihrer Verbündeten.
Rohöl-Futures fielen um 11:51 Uhr GMT oder 06:51 Uhr ET um 0,76 Prozent auf 53,42 $. Brent verlor 0,76 Prozent und erreichte 55,93 $.