Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Die Uber-Aktie (NYSE:UBER) konnte am Freitag im US-Handel um mehr als 4 % zulegen und das, obwohl der US-Fahrdienstleister im dritten Quartal einen Nettoverlust in Höhe von 2,4 Milliarden US-Dollar hinnehmen musste und einen von Analysten als enttäuschend empfundenen Q4-Ausblick gab.
Ursache für das Minus waren vor allem Abschreibungen auf Beteiligungen, insbesondere an dem chinesischen Fahrdienstleister Didi Global (NYSE:DIDI), dessen Aktien nach einem heftigen Streit mit den Regulierungsbehörden im Sommer drastisch gefallen waren. Außerdem musste Uber auch tiefer in die Tasche greifen, um seine Fahrer zurück zu holen.
Obwohl Uber Didi in seinem Bericht nicht namentlich erwähnte, hält es rund 12 % an dem chinesischen Fahrdienst, der seit dem 30. Juni an der NYSE gelistet ist. Seitdem haben die Aktien von Didi mehr als 41 % an Wert verloren.
Das Ride-Hailing-Unternehmen ist außerdem mit 7,8 % am indischen Essenslieferdienst Zomato (NS:ZOMT) beteiligt, dessen Aktien jedoch deutlich über dem IPO-Preis gehandelt werden.
Bei seiner Prognose für das bereinigte Ergebnis im letzten Jahresviertel gab Uber eine recht großzügige Bandbreite an: es rechnet mit einem Gewinn zwischen 25 und 75 Millionen US-Dollar. Analysten hatten allerdings mit mehr gerechnet, zumal sich der durch die Pandemie bedingte Fahrermangel (auch dank der Prämienzahlungen) allmählich entspannt, so dass das Unternehmen besser von einem Markt profitieren kann, auf dem das Vertrauen der Öffentlichkeit wieder ein Niveau erreicht hat, das eine stärkere Nutzung von Taxis sowohl in absoluten Zahlen als auch im Vergleich zu öffentlichen Nahverkehrssystemen begünstigt.
Uber konnte zum ersten Mal seit seinem Börsengang einen Gewinn auf bereinigter Basis ausweisen, wenn auch nur in Höhe von 8 Millionen US-Dollar.
Zum Vergleich: Lyft (NASDAQ:LYFT) erzielte ein bereinigtes EBITDA von 67,3 Millionen US-Dollar. Der kleinere Uber-Rivale erwartet ein bereinigtes EBITDA von 72,5 Millionen US-Dollar in der Mitte seiner Prognosespanne für das vierte Quartal.
Die Bruttobuchungen von Uber stiegen im Jahresvergleich um 57 % auf 23,1 Milliarden US-Dollar und der Umsatz um 72 % auf 4,8 Milliarden US-Dollar.