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Süditalienische Justiz nimmt Deutsche Bank ins Visier

Veröffentlicht am 06.05.2016, 15:46
© Reuters. The headquarters of Germany's Deutsche Bank are photographed early evening in Frankfurt
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Bari (Reuters) - Die Deutsche Bank ist wegen ihres Verhaltens in der Euro-Schuldenkrise ins Visier der Justiz einer süditalienischen Kleinstadt geraten.

Ein Staatsanwalt in Trani in Apulien ermittelt gegen die Bank und fünf ehemalige Vorstände wegen angeblicher Marktmanipulation. Unter ihnen sind auch die früheren Vorstandschefs Josef Ackermann und Anshu Jain. Die Deutsche Bank hatte im ersten Halbjahr 2011 sieben Milliarden Euro an italienischen Staatsanleihen verkauft, fast 90 Prozent ihres Gesamtbestandes. Staatsanwalt Michele Ruggiero hält das für anrüchig, nachdem die Analysten der Bank Anfang 2011 ihre Kunden noch beruhigt hätten, dass die Staatschulden Italiens keinen Grund zur Besorgnis gäben, wie es in Ermittlerkreisen heißt.

© Reuters. The headquarters of Germany's Deutsche Bank are photographed early evening in Frankfurt

Der gleiche Staatsanwalt hatte bereits die Ratingagenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch angeklagt, weil sie die Kreditwürdigkeit Italiens in Misskredit gebracht hätten. Das Verfahren gegen Moody's war nie eröffnet worden. Der Prozess gegen Fitch wurde nach Mailand abgegeben und dort eingestellt, wie die Ratingagentur am Freitag mitteilte. In Trani wird noch gegen den früheren Chef-Länderratinganalysten von Fitch, David Riley, und gegen fünf S&P-Manager verhandelt. Die Schuldenkrise hatte letztlich die Regierung von Silvio Berlusconi zum Sturz gebracht.

Berlusconi und seine Minister hatten den plötzlichen Verkauf der Staatspapiere durch die Deutsche Bank oft als Beweis dafür angeführt, dass die Regierung Opfer eines internationalen Komplotts geworden sei. Die Deutsche Bank hatte den Schritt in einer Untersuchung der italienischen Marktaufsicht Consob damit begründet, dass sie infolge des Kaufs der Postbank 2010 zu viele italienische Staatsanleihen auf den Büchern gehabt und ihr Portfolio deshalb bereinigt habe. Am Freitag erklärte die Bank, sie kooperiere mit den Behörden.

Der amerikanische Botschafter in Italien, John Phillips, hatte das Vorgehen der Justiz gegen die Ratingagenturen zuletzt scharf kritisiert. Das Justizsystem des Landes schrecke Investoren ab, sagte Phillips im April vor Studenten in Mailand. In den USA wäre es schwer vorstellbar, dass ein solcher Prozess außerhalb der Finanzzentren geführt würde, wo die Staatsanwälte Erfahrung mit dem Wertpapierrecht hätten. Er kritisierte, dass Manager in Italien auf Grundlage eines Haftbefehls aus einer Kleinstadt ohne Bezug zu S&P festgehalten würden. Ruggiero war auf die Beschwerde von Verbraucherschützern hin tätig geworden, die bei den Behörden in Rom und Mailand vorher abgewiesen worden waren.

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