Investing.com -- Die Aktien der europäischen Banken explodierten am Donnerstag, als die oberste Bankaufsichtsbehörde der EZB dem Europäischen Parlament mitteilte, dass eine neue Anpassung der Auslegung der Eigenkapitalanforderungen den angeschlagenen Sektor noch stärker entlasten dürfte.
Andrea Enria schätzte, dass die Nettoauswirkungen des neuen Ansatzes der EZB den Banken im Durchschnitt 90 Basispunkte an Eigenkapitalentlastung im Verhältnis zu ihrer harten Kernkapitalforderung (CET 1) (dem von der EZB bevorzugten Maß für die Finanzkraft) verschaffen würde.
Der neue Ansatz, der in der EU Capital Requirements Directive V detailliert beschrieben ist, würde es den Banken ermöglichen, einen größeren Teil ihrer gesamten Eigenkapitalanforderungen mit nachrangigen Schuldtiteln zu decken, die bei Bedarf von der Aufsichtsbehörde in Eigenkapital umgewandelt werden könnten, wenn eine Bank in eine Schieflage gerät.
Zu den größten Nutznießern gehörten die spanischen Banken. Alle sechs größten Institute des Landes stiegen um mehr als 3%. Die Banco Sabadell (MC:SABE) legte um 4,7% zu, während die Bankia (MC:BKIA) um 4,5% stieg.
In Deutschland sprang die Commerzbank (DE:CBKG) um 4,8% und die Deutsche Bank (DE:DBKGn) um 3,4% nach oben.
ABN AMRO (AS:ABNd) und die österreichische Raiffeisen Bank International (VIE:RBIV) gehörten ebenfalls zu den größten Gewinnern.
Societe Generale (PA:SOGN) stieg um 2,4%, während Credit Agricole (PA:CAGR) um 2,3% zulegte.
Alle o.g. Aktien profitierten auch von der allgemein guten Marktstimmung, nachdem es Meldungen gab, wonach die USA sich auf große Zugeständnisse bei den Einfuhrzöllen auf chinesische Waren einlassen wollen.