Investing.com - Der gestrige Börsengang von Snowflake (NYSE:SNOW), einem US-amerikanischen Cloud-Anbieter, war ein Riesenerfolg. Die Aktie legte bei ihrem Börsendebüt am Mittwoch beim größten Software-IPO aller Zeiten um 111 Prozent zu.
Die Erstnotiz lag am Mittwoch mit 245 Dollar deutlich über dem Ausgabepreis von 120 Dollar. Im Tageshoch kostete eine Snowflake-Aktie sogar 319 Dollar. Mit 253,93 Dollar ging sie aus dem offiziellen Handel. Vor US-Börsenbeginn notiert das Papier mit dem Tickersymbol "SNOW" gut 5,5 Prozent im Minus bei 240 Dollar.
Unmittelbar nach Handelsbeginn erreichte die Marktkapitalisierung von Snowflake rund 80 Milliarden Dollar. Im Februar wurde der Unternehmenswert nur auf 12,4 Milliarden Dollar geschätzt. 3,4 Milliarden Dollar sammelte der Cloud-Anbieter am Kapitalmarkt ein - der bisher größte Börsengang eines Softwareunternehmens.
Adam Ronthal, Vizepräsident Research bei Gartner, meinte, dass Snowflake möglicherweise Mühe haben könnte, seine Marktposition gegen größere Data Warehousing-Rivalen wie Amazon (NASDAQ:AMZN) und Google (NASDAQ:GOOGL) zu verteidigen. "Sie haben viel zu bieten, und es gibt an der Plattform nichts auszusetzen, aber diese Multiples erscheinen mir ein wenig übertrieben", zitierte die Financial Times den Analysten.
"Basierend auf der Anzahl der Kunden pro Unternehmen laut HG Insights ist Amazon Redshift etwa viermal so groß wie Snowflake, während Googles BigQuery etwa doppelt so groß ist wie Snowflake", fand der MKM Partners Geschäftsführer Rohit Kulkarni Anfang des Monats in einer Notiz vor dem Snowflake-Börsengang heraus.
Das Unternehmen generiert bereits über 500 Millionen Dollar an Umsatz jährlich und ist in der ersten Jahreshälfte 2020 um mehr als 130 Prozent gewachsen. Trotz des rasanten Umsatzwachstums schreibt Snowflake nach wie vor gigantische Verluste. Im letzten vollen Fiskaljahr stieg das Minus von 178 Millionen Dollar auf 348,5 Millionen Dollar. Diese Entwicklung hat sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres aufgrund der langsameren Zunahme der Betriebsausgaben etwas abgeschwächt. So schrumpften die Verluste von 176,9 Millionen Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres auf 171 Millionen Dollar. Damit ist Snowflake allerdings noch weit von der Rentabilität entfernt.
STARINVESTOR WARREN BUFFETT MACHT 800 MILLIONEN DOLLAR GEWINN MIT SNOWFLAKE
Das Interesse der Investoren am Snowflake-Börsengang wurde bereits letzte Woche angekurbelt, nachdem eine Mitteilung an die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC enthüllte, dass Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa), die Investmentgesellschaft von Starinvestor Warren Buffett, und Salesforce (NYSE:CRM) in einer Privatplatzierung Aktien im Wert von jeweils 250 Millionen Dollar zum IPO-Preis (120 Dollar) gekauft haben. Berkshire Hathaway werde zudem noch weitere 4 Millionen Aktien des ehemaligen Snowflake-Chefs Bob Muglia kaufen.
Dank der gestrigen Kursexplosion stieg die Berkshire-Beteiligung von etwa 730 Millionen Dollar auf gut 1,55 Milliarden Dollar, ausgehend von einem IPO-Preis von je 120 Dollar. Damit hat die Investmentgesellschaft bereits am ersten Handelstag einen Gewinn von mehr als 800 Millionen Dollar gemacht.
Beim Erreichen des Tageshochs von 319 Dollar betrug der Gewinn von Berkshire zwischenzeitlich sogar 1 Milliarden Dollar.
Snowflake ist ein analytisches Data Warehouse, das als Software-as-a-Service (SaaS) bereitgestellt wird. Snowflake bietet ein Data Warehouse, das im Vergleich zu herkömmlichen Data Warehouse-Angeboten schneller, benutzerfreundlicher und flexibler ist.