Zürich, 20. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Mittwoch nach einer kurzen Unterbrechung am Vortag die seit Jahresanfang dauernde Talfahrt fortgesetzt. Ölpreis-Verfall und Konjunktursorgen drückten den SMI .SSMI um 2,6 Prozent auf 8015 Punkte. Seit Jahresanfang summiert sich der Verlust damit auf gut acht Prozent. Der erneute Rückgang der Ölpreise verunsichere die Anleger und schüre die Sorgen um die Weltwirtschaft, hiess es im Markt.
In Fernost gaben die Börsen die Vortagsgewinne wieder ab. Der japanische Nikkei Index .N225 verlor 3,7 Prozent und der Index der wichtigsten Unternehmen an den Börsen in Shanghai und Shenzhen .CSI300 büsste 1,5 Prozent ein.
Am Nachmittag könnten die US-Verbraucherpreise ECONUS und der Quartalsbericht von Goldman Sachs GS.N die Märkte beeinflussen.
Im Fokus der Anleger standen die Aktien von Zurich ZURN.VX . Eine Gewinnwarnung liess die Aktien des Versicherers um acht Prozent einbrechen. Zurich rechnet für das vierte Quartal 2015 mit einem Rekordverlust im Sachversicherungsgeschäft. Dazu kämen Kosten für das Effizienzsteigerungsprogramm und eine einmalige Wertberichtigung auf das Lebensversicherungsgeschäft in Deutschland. ID:nFWN153022 "Einmal mehr eine Gewinnwarnung. Das zeigt, die Firma hat tiefer gehende Probleme. Es wird Zeit, dass das schlingernde Schiff endlich wieder einen starken Kapitän erhält", sagte ein Händler.
Die Aktien anderer Versicherungen verloren zwei bis drei Prozent. Grössere Abschlägen verzeichneten die Banken: Julius Bär BAER.VX büssten 4,4 Prozent ein. Credit Suisse CSGN.VX sanken um 4,2 und UBS UBSG.VX um 3,1 Prozent.
Gegen den allgemein negativen Trend legten die Anteile von SGS SGSN.VX um 0,8 Prozent zu. Der Jahresabschluss fiel im Rahmen der Erwartungen aus. ID:nL8N1523FE "Es gab wohl einige Marktteilnehmer, die auf eine Enttäuschung gewettet haben und die nun ihre Positionen glattstellen müssen", erklärte ein Händler.
Der anhaltende Ölpreis-Zerfall liess die Anteile des Bohrinselbetreibers Transocean RIGN.VX um über fünf Prozent absacken.
Die Anteile zyklischer Firmen wie des Elektrotechnikkonzerns ABB ABBN.VX , der Sanitärtechnik-Firma Geberit GEBN.VX und des Chemikalienherstellers Clariant CLN.VX büssten rund zwei Prozent ein. Der Zementkonzern LafargeHolcim LHN.VX wurde um 3,3 Prozent tiefer gehandelt.
Die Aktien von Adecco ADEN.VX verloren 2,8 Prozent an Wert. Einen Medienbericht, wonach der Personalvermittler den englischen Konkurrenten Hays HAYS.L übernehmen könnte, wollte Adecco nicht kommentieren. Übernahmen müssten strategisch Sinn machen. Hays sei in einem Bereich tätig, in dem Adecco stark sei, sagte ein Adecco-Sprecher auf Anfrage.
Die Papiere von Barry Callebaut BARN.S fielen um 1,2 Prozent. Der Schokoladenhersteller hat im ersten Geschäftsquartal dank höherer Kakaobohnenpreise den Umsatz stärker gesteigert als erwartet. In Lokalwährungen kletterten die Erlöse um 13,3 Prozent auf 1,809 Milliarden Franken (1,65 Milliarden Euro). Analysten hatten im Schnitt 1,763 Milliarden Franken prognostiziert. ID:nFWN152030 Analysten sprachen von einem guten Ergebnis, das in ein negatives Umfeld gefallen sei.