Zürich, 29. Feb (Reuters) - Die Anleger an der Schweizer Börse haben sich am Montag enttäuscht vom Ausgang des G20-Treffens von Aktien getrennt. Der SMI .SSMI büsste 1,2 Prozent auf 7793 Zähler ein. Am Freitag hatten Spekulationen auf konkrete Massnahmen der führenden Industrie- und Schwellenländer zur Ankurbelung der Wirtschaft und ein unerwartet gutes US-Wirtschaftswachstum den Leitindex kräftig steigen lassen.
Händler sagten, das G20-Treffen habe nicht die erhofften Ergebnisse gebracht Nun setzten die Marktteilnehmer auf die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag. "Die Erwartungen sind hoch. EZB-Chef Mario Draghi hat viel Stimmung gemacht", sagte ein Händler. Daher würden die um 11:00 Uhr anstehenden Inflationsdaten ECONEZ aus der Euro-Zone mit Spannung erwartet. Eine anhaltend niedrige Teuerung würde Spekulationen auf eine weitere geldpolitische Lockerung schüren. In den USA steht am Nachmittag der Einkaufsmanagerindex aus dem Grossraum Chicago ECONUS auf dem Programm.
Mit Ausnahme von Syngenta SYNN.VX notierten alle Standardwerte schwächer. "Das Übernahmeangebot stützt", sagte ein Händler. Der chinesische Staatskonzern ChemChina will den Agrarchemiekonzern aus Basel für 43 Milliarden Dollar schlucken.
Die grössten Abschläge verbuchten die Aktien des Personalvermittlers Adecco ADEN.VX und des Versicherungskonzerns Zurich ZURN.VX mit einem Minus von je 1,7 Prozent.
Bei den Banken büssten UBS UBSG.VX 1,2 Prozent ein und Credit Suisse CSGN.VX sanken um zwei Prozent.
Bei den Versicherungswerten trotzten Swiss Life SLHN.VX am Tag vor der Bilanzveröffentlichung dem Abwärtstrend mit einem leichten Kursplus.
Trotzt guter Neuigkeiten zu wichtigen Medikamenten sanken die schwergewichtigen Roche-Genussscheine ROG.VX um 1,5 Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat Gazyva zur Behandlung von Patienten mit follikulärem Lymphom zugelassen. In Europa und weiteren Ländern sind die Zulassungsgesuche hängig. Zudem hat eine Studie mit dem Präparat Lebrikizumab bei Patienten mit schwerem Asthma das primären Behandlungsziel erreicht, die Asthmaanfälle gingen signifikant zurück. Eine zweite Studie zur gleichen Indikation dagegen verfehlte das Hauptziel. Die Aktien von Rivale Novartis NOVN.VX sanken um ein Prozent.
Am breiten Markt stiegen die Basilea-Aktien BSLN.S um 0,4 Prozent. Die Pharmafirma rutschte im vergangenen Jahr tiefer in die roten Zahlen. Dieses Jahr erwartet Basilea rund fünf Millionen Franken Produktumsatz. Pro Monat dürften rund vier bis fünf Millionen Franken operativen Verlust anfallen. Das Ergebnis zeige, wie schwer es sei, ein neues Medikament auf den Markt zu bringen, hiess es bei der Bank J. Safra Sarasin.
Die Anteile zyklischer Firmen verloren gegen ein Prozent. Die Panalpina-Aktien PWTN.S sackten 5,4 Prozent ab. Der Logistikkonzern verfehlte mit einem Jahresgewinn von 88 Millionen Franken die Markterwartungen. Die Dividende will das Unternehmen auf 3,50 von 2,75 Franken je Aktie anheben.