Zürich, 11. Dez (Reuters) - Vor dem Wochenende und der Veröffentlichung einer Reihe wichtiger US-Konjunkturdaten haben sich die Anleger an der Schweizer Börse bedeckt gehalten. Auch wurden die Vorgaben aus den USA und aus Fernost als wenig richtungsweisend beurteilt. Der SMI .SSMI notierte mit 8618 Punkten um 0,2 Prozent leichter. Am Donnerstag hatte der Leitindex 0,1 Prozent zugelegt.
Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank of England wie erwartet am Vortag die Fortführung ihrer Geldpolitik bestätigt hatten, steht nun die US-Notenbank im Fokus. Die Marktteilnehmer fieberten der Zinsentscheidung vom Mittwoch entgegen. Daher würden US-Wirtschaftszahlen sehr stark beachtet, hiess es. Veröffentlicht werden Einzelhandelsumsätze und das von der Universität Michigan ermittelte Barometer für die Stimmung der Verbraucher. Davon erhoffen sie sich Hinweise auf die künftige US-Geldpolitik. Mehrheitlich wird eine Zinserhöhung erwartet.
Die Aktien von AMS AMS.S , die am Donnerstag ein Fünftel ihres Werts eingebüsst hatten, stiegen um vier Prozent. Händler sprachen von einer enttäuschenden Kursreaktion, nachdem die Firma einem Bericht der "Finanz und Wirtschaft" doch deutlich entgegengetreten sei. Die österreichische Firma habe einen Auftrag des i-Phone-Herstellers Apple AAPL.O verloren, berichtete die Zeitung. "AMS kann den in dem Presseartikel gemachten Aussagen nicht folgen und weiss nicht, woher diese Behauptungen stammen. AMS hat keine Ergänzungen zu den veröffentlichten Geschäftserwartungen sowie der veröffentlichten Erwartung eines fortgesetzten Wachstums von AMS in der Zukunft", hatte AMS am Donnerstagabend mitgeteilt.
Bei den Standardwerten überwogen die Verlierer. Rund drei Prozent büssten die Aktien von Swatch UHR.VX ein. Die Analysten von Bernstein und SocGen haben ihr Kursziel für die Papiere des Uhrenherstellers gesenkt. SocGen empfiehlt die Aktien zudem neu zum Verkauf. Der Anteil von Rivale Richemont CFR.VX sank um ein Prozent.
Eine Ratingsenkung der UBS auf "Neutral" von "Buy" drückte die Aktien von Lonza LONN.VX um 1,4 Prozent ins Minus.
Schwächer waren auch die Grossbanken Credit Suisse CSGN.VX und UBS UBSG.VX sowie die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär BAER.VX . Trotz einer Kaufempfehlung von RBC gaben die Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB ABBN.VX leicht nach.
Swiss Life SLHN.VX fielen um ein Prozent auf 261,70 Franken. Goldman Sachs hat zwar das Kursziel auf 255 von 208 Franken erhöht, aber die Verkaufsempfehlung bestätigt. Insgesamt tendierten die Versicherer aber wenig verändert.
Eine Spur fester waren die Anteile der Pharmakonzerne Roche ROG.VX und Novartis NOVN.VX . Positive Produktnachrichten stützen den Kurs. Roche hat frühe Studiendaten zur experimentellen Immuntherapie Atezolizumab in Kombination mit Chemotherapie gegen Brustkrebs vorgelegt. Der Pharmakonzern zeigte sich ermutigt, wie gross der Anteil der Patientinnen sei, die auf die Kombination ansprächen.
Die Herzmedikament-Hoffnung Entresto von Novartis ist von der britischen Kostenbehörde NICE empfohlen worden. Die Behandlung sei eine kosteneffiziente Option.
Am breiten Markt verloren die Aktien von Myriad MYRN.S vier Prozent. Die Mobiltelefon-Softwarefirma hatte gewarnt, dass der Umsatz des Geschäftsbereichs Device Solutions dieses Jahr stärker sinken werde als bislang angenommen.