NEW YORK (dpa-AFX) - Weiter fallende Ölpreise haben zur Wochenmitte auch die US-Börsen erneut ins Minus gedrückt. Der anhaltende Preisrückgang für den wichtigen Rohstoff, der vielen Anlegern als Konjunkturindikator gilt, belastete die Aktienkurse weltweit. Enttäuschende Daten vom amerikanischen Häusermarkt hatten indes keine erkennbaren Auswirkungen auf die Wall Street.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) verlor rund eine Stunde nach Handelsbeginn 1,44 Prozent auf 16 195,48 Punkte. Damit knüpfte er an seinen schwachen Vortag an. Für den marktbreiten S&P-500-Index (S&P 500) ging es um 1,40 Prozent auf 1894,38 Zähler bergab und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Die Ölpreise setzten mit deutlichen Verlusten ihre Vortagsentwicklung fort. Händler erklärten den Preisrutsch mit Kommentaren der Ölminister von Saudi-Arabien und dem Iran. Auf einem Branchentreffen am Dienstag in Houston hatte der saudische Ölminister Ali Al-Naimi Produktionskürzungen trotz eines zu starken Angebots auf dem Weltmarkt eine klare Absage erteilt. Irans Ölminister Bijan Namdar Zangeneh bezeichnete auf dem Treffen das anvisierte Einfrieren der Fördermenge auf dem Januar-Niveau als eine "unrealistische Forderung".
Der Ölpreisverfall hatte jüngst immer wieder Sorgen geweckt, dass die Förderländer an Kaufkraft verlieren. Eine schwächere Nachfrage von Seiten der ölproduzierenden Schwellenländer würde sich auch negativ auf die US-Wirtschaft auswirken.
Vor diesem Hintergrund waren bereits in Europa die konjunktursensiblen Rohstoffwerte eingebrochen. Zu Wochenbeginn hatten sie noch deutlich von Spekulationen auf eine künftige Begrenzung der Ölschwemme profitiert.
In den USA sackten die Aktien des Aluminiumherstellers Alcoa (NYSE:AA) (ETR:ALU) um 1,11 Prozent ab. Für die Anteilsscheine des Kupferproduzenten Freeport-McMoRan (NYSE:FCX) ging es sogar um 6,75 Prozent nach unten. Die Aktien von Ölkonzernen wie Chevron (NYSE:CVX) (FSE:CHV) und ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) büßten jeweils rund 1 Prozent ein.
Die Titel der konjunkturabhängigen Autobauer zollten den eingetrübten Wirtschaftsaussichten ebenfalls Tribut: Ford (NYSE:F) (FSE:FMC1), General Motors (GM) (NYSE:GM) und Fiat Chrysler (AFF:FCA) (NYSE:FCAU) verloren zwischen viereinhalb und fünfeinhalb Prozent.
Die Bankenaktien knüpfte an ihre sehr schwache Vortagstendenz an: Im Dow Jones büßten JPMorgan (NYSE:JPM) (ETR:CMC) und Goldman Sachs (NYSE:GS) (FSE:GOS) mehr als 2 Prozent ein. Außerhalb des Leitindex mussten Morgan Stanley (NYSE:MS) (ETR:DWD) und Citigroup (NYSE:C) (XETRA:TRVC) noch deutlichere Abschläge hinnehmen.
Darüber hinaus sorgten die Geschäftszahlen einiger Unternehmen für Kursausschläge. Die Papiere von Lowe's (NYSE:LOW) sanken um 1,97 Prozent, nachdem die Baumarktkette im Schlussquartal 2015 umsatzseitig zwar positiv überrascht, mit dem Gewinn aber lediglich die Erwartungen erfüllt hatte.
Für einen Lichtblick hingegen sorgte First Solar (NASDAQ:FSLR) mit einem Kurssprung von knapp 12 Prozent. Der Solarkonzern hatte mit seinem Gewinn je Aktie zum Jahresausklang die Markterwartung deutlich übertroffen.