NEW YORK (dpa-AFX) - Vor dem Auftakt des Eurogruppen-Sondertreffens zu Griechenland haben die US-Standardwerte am Mittwoch moderat nachgegeben. Es herrsche Vorsicht, hieß es am Markt. Zudem drückten die wieder schwachen Ölpreise auf die Stimmung, nachdem die Erholungsbewegung rasch wieder ausgebremst worden war. An der Nasdaq hingegen ging es leicht aufwärts, unter anderem auch dank des Schwergewichts Apple. Die Aktie erreichte mal wieder Rekordhöhen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) verlor im frühen Geschäft 0,42 Prozent auf 17 793,59 Punkte und der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) büßte 0,20 Prozent auf 2064,42 Punkte ein. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Aktuell werde vor allem darauf spekuliert, dass es eine Einigung zwischen Griechenland und den anderen Euroländern geben werde, sagte Analyst Jens Klatt von DailyFX. Es herrsche die Überzeugung, Brüssel wolle um jeden Preis vermeiden, dass Griechenland neue Kreditgeber in Russland oder China findet. "Ein solcher Schritt würde nicht nur Ängste vor einem neuen Kalten Krieg schüren. Es wäre auch der potentielle Anfang vom Ende des Euro."
Unter den Einzelwerten im Dow gaben die Papiere von Coca-Cola (NYSE:KO) (FSE:CCC3) einen Teil ihrer fast dreiprozentigen Vortagesgewinne wieder ab. Nachdem der Getränkekonzern am Dienstag Quartalszahlen vorgelegt und erste Erfolge seines Sparkurses bekannt gegeben hatte, verloren die Aktien nun 1,25 Prozent. Die Aktien der beiden Ölgesellschaften Chevron (NYSE:CVX) (FSE:CHV) und ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) verloren jeweils ein Prozent. Der Preis für ein Barrel der Öl-Sorte WTI sank zuletzt um mehr als einen Dollar auf 48,90 US-Dollar.
Im Nasdaq 100 stiegen Apple (NASDAQ:AAPL) (ETR:APC) auf das Rekordhoch von 123,94 Dollar. Bereits am Dienstag war das Papier des iPhone-Herstellers auf einen historischen Höchststand geklettert. Auf Schlussstandsbasis war der weltgrößte Börsenkonzern erstmals mehr als 700 Milliarden Dollar wert gewesen. Händler verwiesen für den weiteren Kursanstieg auf eine positive Studie der US-Bank JPMorgan.
Quartalszahlen von Nachzüglern der US-Berichtssaison wurden überwiegend positiv aufgenommen: So legten die PepsiCo-Titel (NYSE:PEP) (XETRA:PEP) um 2,02 Prozent zu. Der Softdrink- und Snackhersteller hatte trotz einer Erosion des Umsatzes durch negative Währungseffekte mit seinem Jahresgewinn positiv überrascht.
Der US-Lebensmittelkonzern Mondelez (NASDAQ:MDLZ) hatte im Schlussquartal 2014 dank seines strikten Sparkurses und höherer Preise mehr verdient als erwartet. Für 2015 stellte der Hersteller von Milka-Schokolade oder Philadelphia-Frischkäse zudem ein prozentual zweistelliges Wachstum in Aussicht, was den Titeln ein Plus von 2,79 Prozent eintrug.
Die Anteilsscheine von Time Warner (NYSE:TWX) (FSE:AOL) gewannen trotz eines deutlichen Ergebnisrückgangs im vierten Quartal 0,59 Prozent, da der Unterhaltungskonzern dennoch die Markterwartungen übertroffen hatte. Dagegen brachen die Aktien des Internet-Unternehmens AOL (NYSE:AOL) (FSE:6OL) um etwas mehr als 13 Prozent ein. Anleger reagierten enttäuscht auf Aussagen zum Umsatzwachstum.
Die Titel des kanadischen Unternehmens Ballard Power Systems (NASDAQ:BLDP) sprangen im New Yorker Handel um 50 Prozent hoch und profitierten von einem Geschäft mit Volkswagen (XETRA:VOW3). Für 50 Millionen US-Dollar sicherten sich die Wolfsburger über die Tochter Audi den Zugriff auf Patente für den Antrieb mit Brennstoffzellen. Sie wurden dem Partner Ballard abgekauft und zudem die Zusammenarbeit um zwei Jahre bis März 2019 verlängert.