Zürich, 06. Nov (Reuters) - Ein Kurseinbruch der Richemont-Aktien und schwache Produktionszahlen aus Deutschland ID:nL8N1311YY haben die Schweizer Börse am letzten Handelstag der Woche belastet. Auch die am Nachmittag anstehenden und an den Finanzmärkten stark beachteten US-Jobdaten machten die Anleger vorsichtig. Der Leitindex SMI .SSMI sank um 0,7 Prozent auf 8927 Punkte.
Im Mittelpunkt stand Richemont CFR.VX . Enttäuschende Halbjahreszahlen und ein verhaltener Geschäftsausblick schickten die Aktien des Luxusgüterkonzerns auf Talfahrt; sie brachen 8,1 Prozent ein. Europaweit gerieten Luxusgütertitel wie LVMH LVMH.PA , Kering PRTP.PA und Burberry BRBY.L in den Abwärtssog. Die Swatch-Titel UHR.VX fielen um 6,1 Prozent. Die verhaltene Nachfrage nach Edeluhren in Asien macht Richemont vorsichtig. In Hongkong und Macao greift die zahlungskräftige Kundschaft weniger oft zu hochpreisigen Luxusuhren. Das zeigte sich auch zu Beginn des zweiten Halbjahres: Im Oktober schrumpften die Umsätze währungsbereinigt um sechs Prozent ID:nL8N1310OZ . Der Hersteller von Cartier-Schmuck und Edeluhren der Marken Piaget und IWC setzt ebenso wie Rivale Swatch einen grossen Teil ihrer Produktion in China und in Hongkong ab.
Am anderen Ende waren die Syngenta-Anteile SYNN.VX mit 3,2 Prozent Kursplus zu finden. Aufgefrischte Übernahmespekulationen verliehen den Anteilen des Pflanzenschutz- und Düngemittelkonzerns Auftrieb. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtete, spricht Syngenta mit DuPont (N:DD) DD.N über einen möglichen Zusammenschluss mit der Agrarsparte des US-Chemiekonzerns. Syngenta wollte sich zu dem Bericht nicht äussern. Im Sommer war der US-Agrarchemiekonzern Monsanto MON.N mit seinen Übernahmeavancen bei Syngenta abgeblitzt ID:nL8N1311UK .
Die übrigen Standardwerte schwächten sich mehrheitlich ab. Unter die Räder kamen die Aktien des Stellenvermittlers Adecco ADEN.VX , des Telekomkonzerns Swisscom SCMN.VX und des Versicherers Zurich ZURN.VX mit einem Prozent oder mehr Kursminus. Die Firmen hatten am Vortag mit ihren Zwischenberichten enttäuscht. Merklich zur Marktschwäche trugen auch die nachgebenden Index-Schwergewichte Nestle NESN.VX , Novartis NOVN.VX und Roche ROG.VX bei.
Auf der Gewinnerseite zu finden waren dagegen Bankaktien: Credit Suisse CSGN.VX stiegen um 1,4 Prozent, UBS (VX:UBSG) UBSN.VX rückten 1,1 Prozent vor und Julius Bär BAER.VX zogen 0,7 Prozent an.
Die Actelion-Aktien ATLN.VX stiegen um 0,8 Prozent. Für die Biotech-Firma hat sich eine möglicherweise teurer Zukauf zerschlagen. Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca AZN.L greift sich für 2,7 Milliarden Dollar das US-Biotechnologieunternehmen ZS Pharma ZSPH.O , an dem auch Actelion interessiert war.