Investing.com - Die Aktien von Nvidia (NASDAQ:NVDA) haben am Dienstag ihre Talfahrt weiter fortgesetzt und sind um weitere 4 % abgerutscht. Ausschlaggebend für den erneuten Kursrutsch war neben der allgemein trüben Stimmung gegenüber Tech-Unternehmen aufgrund von Zinssorgen ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach Nvidia die Übernahme des Chipdesigners ARM von der japanischen Softbank (T:9434) nicht weiterverfolgen will.
Der Kauf hätte dem Chiphersteller Nvidia ein wertvolles Asset in einer Zeit verschafft, in der Kapazitäten im Bereich der Chipentwicklung und -herstellung Mangelware sind. ARM bietet seine Designs mehr als 500 Unternehmen an, die ihre eigenen Chips herstellen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur unter Berufung auf Insider hat Nvidia seinen Partnern mitgeteilt, dass es nicht weiter von einem Abschluss der Transaktion ausgeht. Der japanische Eigner Softbank (OTC:SFTBY) plant nun offenbar einen Börsengang für die britische Prozessorschmiede ARM.
Nvidia hatte sich im September 2020 eine 18-monatige Frist für die Übernahme gesetzt, doch die Transaktion kam in dieser Zeit kaum voran und stieß in mehr als einem Land auf regulatorischen Widerstand.
Der Deal spaltete die Beteiligten in zwei Lager. ARM-Kunden wie Broadcom (NASDAQ:AVGO), MediaTek (TW:2454) und Marvell Technology (NASDAQ:MRVL) unterstützten den Deal, berichtete die Sunday Times im Juni letzten Jahres.
Auf der anderen Seite sollen unter anderem Qualcomm (NASDAQ:QCOM) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) die Befürchtung geäußert haben, dass Nvidia das Angebot der Technologie des Unternehmens an seine Mitbewerber einschränken oder die Preise erhöhen könnte.
Die US-amerikanische Federal Trade Commission kündigte im Dezember eine Klage an, um die Übernahme zu stoppen. Nvidia würde zu mächtig werden, wenn es die Kontrolle über die Chipdesigns von ARM erlangen würde. Auch die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde, die Regulierungsbehörde in ARMs Heimatland, sprach sich gegen die Transaktion aus.
Auch in China, wo ARM ein Joint Venture mit der Private-Equity-Firma Hopu Investments unterhält, wäre die Transaktion genauestens geprüft worden.