Investing.com - Nikola Corp (NASDAQ:NKLA) steht erneut vor einer Hürde, die das Unternehmen daran hindert, neue Aktien auszugeben und sein Wachstum voranzutreiben. Enttäuscht teilte der Nutzfahrzeughersteller am Donnerstag mit, dass die erforderliche Anzahl von Aktionärsstimmen für diese wichtige Entscheidung nicht erreicht wurde. Eine bittere Pille für den Nutzfahrzeughersteller, der sich damit die Option einer Kapitalerhöhung in der Zukunft offen halten wollte.
Um Unterstützer für den Vorschlag zu gewinnen, hatte Nikola die jährliche Hauptversammlung verschoben, die ursprünglich für den 6. Juni geplant war. Der neue Termin war gestern, doch die erhoffte Zustimmung blieb aus. Laut den geltenden Gesetzen des Bundesstaates Delaware, in dem Nikola registriert ist, muss mindestens die Hälfte der im Umlauf befindlichen Aktien dem Vorschlag zustimmen, um die Zahl der authorisierten Aktien künftig zu erhöhen.
Autorisierte Aktien sind die Gesamtzahl der Aktien, die ein Unternehmen gemäß seiner Satzung oder seines Gründungsdokuments ausgeben darf. Dieser Wert wird normalerweise bei der Gründung des Unternehmens festgelegt und kann später durch eine Änderung der Satzung erhöht werden. Die autorisierten Aktien repräsentieren das maximale Potenzial für die Ausgabe neuer Aktien durch das Unternehmen.
Allerdings gibt es Hoffnung in Form von kürzlich beschlossenen Gesetzesänderungen in Delaware. Diese besagen, dass Nikola nur eine einfache Mehrheit der stimmberechtigten Aktionäre benötigt, um die Erhöhung der autorisierten Aktienzahl zu genehmigen. Das Gesetz muss jedoch noch vom Gouverneur John Carney unterzeichnet werden, bevor es am 1. August in Kraft tritt.
Angesichts dieser Entwicklungen wurde die Hauptversammlung von Nikola erneut vertagt, diesmal bis zum 3. August um 16:00 Uhr ET. Dieser Termin fällt zusammen mit dem Inkrafttreten der neuen Regeln. Hätte diese Regelung bereits am gestrigen Donnerstag gegolten, wäre der Vorschlag erfolgreich gewesen, wie Nikola betont.
Das Unternehmen hofft weiterhin auf grünes Licht von den Aktionären, um die Zahl der autorisierten Aktien von 800 Millionen auf 1,6 Milliarden zu verdoppeln. Dieser Schritt würde Nikola die Möglichkeit geben, bei Bedarf neue Aktien auszugeben.
Neben diesen Bemühungen bereitet sich Nikola auch darauf vor, noch in diesem Monat die lang erwartete Wasserstoff-Brennstoffzellenversion seines elektrischen Semi-Trucks Tre auf den Markt zu bringen. Diese Innovation hat bereits großes Interesse geweckt, mit 140 Bestellungen für den neuen Lkw. Das Unternehmen hofft nun, zusätzliche Gelder für die Produktion und den Ausbau des Wasserstofftankstellennetzes in den USA und Kanada zu erhalten.
Die Ankündigung einer strategischen Lieferpartnerschaft mit dem Wasserstoffproduzenten BayoTech und einer Kooperation mit dem Unternehmen Bosch hat zu einem massiven Aufschwung der Aktien des Nutzfahrzeugherstellers geführt. Am Donnerstag stiegen die Aktien um ganze 60 %.