Investing.com - Es geht bergauf für die Kreuzfahrtbranche! Nachdem das Jahr 2020 für die meisten Unternehmen in der Branche ein wahrer Albtraum war, sieht es nun endlich wieder positiver aus. Norwegian Cruise Line (NYSE:NCLH) hat gerade erst ihre Gewinnprognose für dieses Jahr angehoben und die Zahlen für das erste Quartal sind besser als erwartet ausgefallen. Für Aktionäre und Investoren bedeutet das eine erfreuliche Nachricht. Denn wer in die Kreuzfahrtbranche investiert hat, hat in den letzten Jahren sicherlich eine Achterbahnfahrt erlebt. Die Pandemie hat das Geschäft nahezu zum Stillstand gebracht. Doch nun zeigt sich, dass es wieder aufwärts geht. Mit höheren Ticketpreisen und einer aufgestauten Nachfrage sind die Aussichten vielversprechend. Auch die robusten Bordausgaben zahlungskräftiger Passagiere tragen zu einem positiven Ergebnis bei.
Die Lockerung der COVID-19-Protokolle auf Schiffen nach einer langen Phase voller Restriktionen hat die Menschen, vor allem aus den höheren Einkommensgruppen, zu Freizeitreisen bewegt und zugleich die Geldausgaben für verschiedene Bordangebote - von Kasinos bis zu Wellnesseinrichtungen - erhöht.
Norwegian, das vor allem zahlungskräftige Kunden anspricht, hat außerdem seine Ticketpreise heraufgesetzt. Damit will das Unternehmen die gestiegenen Kosten für Treibstoff und Lebensmittel ausgleichen, die durch die Lieferkettenprobleme infolge der Russland-Ukraine-Krise entstanden sind.
M Science-Analyst Michael Erstad sagte, er erwarte, dass Norwegian die operativen Kosten weiter senken werde, "wo es möglich ist und wo es keine Auswirkungen auf das Gästeerlebnis hat".
Der Rivale Carnival (LON:CCL) Corporation (NYSE:CCL) meldete im März einen geringer als erwarteten Quartalsverlust und konnte die Umsatzschätzungen übertreffen. Damit wurden die Sorgen vieler Investoren über eine Abschwächung der Reisenachfrage angesichts der drohenden Rezession in den USA zerstreut.
Erstad ergänzte, dass die Wave-Saison, in der die Reiseveranstalter zwischen Januar und März Sonderangebote und Preisnachlässe für das ganze Jahr anbieten, sehr stark war. Zudem wurden im Zeitraum von Januar bis März auf allen Routen des Jahres 2023 insgesamt bessere Preise erzielt.
Die erhöhte Gewinnprognose spiegelt die besser als erwarteten Ergebnisse des ersten Quartals wider, sagte Mark Kempa, Finanzvorstand von Norwegian Cruise, in einer Telefonkonferenz nach den Geschäftszahlen. Als Belastungsfaktor machte er aber weiterhin die höheren Treibstoffkosten und den stärkeren Dollar aus.
Die Prognose für das Gesamtjahr 2023 für den bereinigten Gewinn je Aktie wurde auf etwa 0,75 Dollar angehoben. Zuvor hatte NCL mit 0,70 Dollar je Aktie gerechnet. Das bereinigte EBITDA wird weiterhin im Bereich von 1,8 bis 1,95 Milliarden Dollar erwartet.
Die Aktien von Norwegian Cruise Line schlossen nach dem Quartalsbericht deutlich fester. Sie stiegen um 8,91 % auf 14,54 Dollar. Auch die Papiere von Carnival und Royal Caribbean Cruises (NYSE:RCL) erhielten durch die optimistischen Kommentare des NCL-Managements Auftrieb.
Investing.com/Reuters