Frankfurt/München, 06. Nov (Reuters) - Der Verkaufsprozess für die Kabel-Sparte des Autozulieferers Leoni LEOGn.DE soll Insidern zufolge erst 2020 starten. Die Unterlagen sollten Anfang des Jahres an potenzielle Bieter verschickt werden, wenn die Geschäftszahlen für die Sparte für 2019 vorlägen, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Leoni-Chef Aldo Kamper hatte bereits im Sommer angedeutet, dass sich die Ausgliederung des Kabel-Geschäfts hinziehen könnte, weil es bisher stark mit der Bordnetz-Sparte verwoben ist, die künftig den Kern von Leoni bilden soll. "Dieser Carve-out wird sich bis Jahresende 2019 hinziehen. Da muss man einiges entflechten, und das dauert halt seine Zeit", hatte der Niederländer gesagt.
Ein Leoni-Sprecher sagte, das Nürnberger Unternehmen sei mit der Abspaltung auf Kurs: "Wir erwarten, dass der Carve-Out zu gegebener Zeit abgeschlossen sein wird und dass die angekündigte Trennung von dem Unternehmensbereich im Geschäftsjahr 2020 implementiert wird." Ob der Bereich ganz oder teilweise verkauft oder doch an die Börse gebracht werde, sei weiterhin offen. Das Unternehmen steckt mitten in der Sanierung und will sich daher ganz auf das Bordnetz-Geschäft konzentrieren, dessen Schwerpunkt auf der Belieferung der Autohersteller liegt. Ein großer Teil der Kunden der Kabel-Sparte kommt dagegen aus der Industrie.
Für die Sparte interessieren sich laut Insidern vor allem Finanzinvestoren wie Triton, KPS und Platinum. Kaufangebote von Leoni-Konkurrenten wie der indischen Motherson Sumi MOSS.NS , der schweizerischen Huber+Suhner HUBN.S , Aptiv APTV.N und Adient ADNT.N seien unwahrscheinlich.