- von Christoph Steitz und Arno Schuetze
Frankfurt, 24. Jan (Reuters) - Der kriselnde Thyssenkrupp TKAG.DE -Konzern treibt Insidern zufolge den Verkauf seines Großanlagenbaus voran. Noch in diesem Monat, spätestens aber im Februar, könnte der Prozess beginnen, sagten am Freitag drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die potenziellen Interessenten erhielten Info-Pakete über die Tochter, die Zement-, Düngemittel- und Chemieanlagen baut. Da die Sparte Verluste schreibt, sei mit eher niedrigen Geboten zu rechnen. Gut möglich, dass die Geschäfte einzeln verkauft würden oder nur Minderheitsbeteiligungen die Besitzer wechseln. Thyssenkrupp lehnte eine Stellungnahme ab.
Der Großanlagenbau war früher Teil der schwächelnden Sparte Industrial Solutions und erzielte zuletzt einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) fuhr Thyssenkrupp damit einen Verlust von 145 Millionen Euro ein. Im Großanlagenbau sind rund 11.400 Mitarbeiter beschäftigt. Thyssenkrupp hat für dieses Jahr einen deutlich höheren Umsatz und geringere Verluste angekündigt.
Der Verkaufsprozess werde von den Experten der Citi C.N begleitet. Zu den potenziellen Interessenten gehören den Insidern zufolge die chinesische Sinoma 600970.SS und China National Machinery Industry Corp CNMAC.UL , die schwedische Sandvik SAND.ST und FLSmidth FLS.CO aus Dänemark. FLSmidth, Citi und Sandvik lehnten eine Stellungnahme ab, Sinoma und China National waren zunächst nicht zu erreichen.
Zu den Konkurrenten von Thyssenkrupp in diesem Bereich gehören unter anderem Saipem SPMI.MI und Maire Tecnimont MTCM.MI aus Italien, die in den USA ansässige Fluor FLR.N , Asahi Kasei 3407.T aus Japan, die deutsche KHD Humboldt Wedag KWGG.DE sowie Metso METSO.HE und Outotec OTE1V.HE aus Finnland. (bearbeitet von Tom Käckenhoff, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168.)