Investing.com - Die Wirecard-Aktien (DE:WDIG) sind schwach in die Entscheidungswoche gestartet. Mit Kursabschlägen von etwas mehr als 3,5 Prozent ist das Papier schwächster DAX-Wert am Dienstag.
Ein Grund dafür ist das Ende des Short-Verbots auf Wirecard-Aktien, das am Donnerstagabend um Mitternacht auslief.
Mitte Februar hatte die deutsche Finanzaufsicht Bafin ein Leeverkaufsverbot auf Wirecard-Aktien erlassen. Auslöser dafür waren die Short-Attacken auf Anteilsscheine des deutschen Zahlungsdienstleisters im Zuge der diffamierenden Artikelserie der Financial Times über Bilanzmanipulation und Dokumentenfälschung in Singapur, wodurch die Aktie in kürzester Zeit um gut 40 Prozent abstürzte.
Die Behörde hatte damals den Schritt damit begründet, dass der Kurseinbruch zu einer "ernstzunehmenden Bedrohung für die Finanzstabilität" in Deutschland geführt habe.
Hedgefonds wie Slate Path Capital aus New York, Odey Asset Management aus London und Canada Person Plan Investment aus Toronto hatten damals aggressiv auf fallende Kurse gesetzt.
Leerverkäufer sind Spekulanten, die auf fallende Kurse setzen. Sie leihen sich Aktien gegen eine Gebühr des Aktienwertes und verkaufen diese. Geht die Spekulation auf, können die Leerverkäufer die Aktien günstiger kaufen und dem Ausleiher zurückgeben. Der Gewinn resultiert aus der Differenz zwischen Verkaufs- und Rückkaufpreis. Grundsätzlich ist es so, dass Leerverkäufe einen Abwärtstrend verstärken können, insbesondere wenn eine Aktie, wie die von Wirecard, bereits schwächelt.
Inzwischen hat die Bafin bei der Staatsanwaltschaft München Anzeige gegen ein Dutzend Beteiligte erstattet. Sie sollen den Kurs der Wirecard-Aktie durch gezielte Short-Wetten manipuliert haben.
Im Fokus der Anleger stehen nun die Geschäftszahlen des deutschen Zahlungsdienstleisters, die am Donnerstag vorgelegt werden.