Investing.com - Wie viele Wachstumssektoren hat auch das Segment der neuen Energien in letzter Zeit kräftig Federn lassen müssen. Der der Invesco Global Clean Energy ETF (NYSE:PBD), der diesen Sektor abdeckt, ist seit dem Anfang Januar erreichten Rekordhoch um knapp 25 Prozent gefallen.
Und auch wenn einige Anleger behaupten, dass der Kursrutsch eine Gelegenheit darstellt, sich zu günstigen Preisen mit Aktien einzudecken, empfiehlt Wells Fargo-Analyst Praneeth Satish genau das Gegenteil, insbesondere mit Blick auf FuelCell Energy (NASDAQ:FCEL) (FCEL).
Selbst nachdem die FCEL-Aktie von den Höchstständen Mitte Februar um 67 Prozent gefallen ist, glaubt Satish, dass es für den Wasserstoffspezialisten schwer ist, seine derzeitige Marktposition zu verteidigen.
Deshalb hat Satish die Coverage von FuelCell-Aktien mit einem "Underweight"-Rating und einem Kursziel von 9 Dollar gestartet.
FuelCell ist Teil der aufkeimenden Wasserstoffwirtschaft. Die Branche steckt zwar noch in den Kinderschuhen, ihr wird aber in den kommenden Jahren ein enormes Potenzial und Wachstum zugestanden. Satish hat daher die optimistischsten und negativsten Szenarien für das Unternehmen in einer Notiz skizziert.
Sollte das Geschäft der Kohlenstoffabscheidung von FCEL nach der Kommerzialisierung ein hohes Wachstumstempo erreichen und der Markt für stationären Energiewasserstoff schneller als erwartet an Fahrt gewinnen, könnte die Aktie nach Ansicht von Satish bis auf 17 Dollar klettern. In diesem Szenario dürfte der Umsatz dem Experten zufolge in den nächsten zehn Jahren mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 42 Prozent wachsen.
Auf der anderen Seite sieht Satish den Aktienkurs bis auf 3 Dollar einbrechen, sofern die neuen Produkte von FCEL wie die Festoxid-Plattform und die Kohlenstoffabscheidung kommerziell scheitern und das Geschäft mit Carbonat-Brennstoffzellen weiterhin die einzige zuverlässige Einnahmequelle des Unternehmens bleibt. Satish erwartet dann, dass der Umsatz in den nächsten zehn Jahren mit einer jährlichen Wachstumsrate von nur 22 Prozent zunimmt.
Letztendlich geht Satishs Basismodell jedoch davon aus, dass FCEL im gleichen Zeitraum mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 32 Prozent wachsen wird. Und obwohl diese Schätzung ein "anhaltendes Wachstum im etablierten Carbonat-Brennstoffzellengeschäft von FCEL und einen kommerziellen Erfolg der in der Entwicklung befindlichen FCEL-Technologien" voraussetzt, reicht dieses Szenario nicht aus, um Satish davon zu überzeugen, dass FCEL eine solide Investition darstellt.
"Während das Unternehmen in den kommenden Jahren von der Kommerzialisierung eines neuen Festoxid-Brennstoffzellenprodukts und den Möglichkeiten der Kohlenstoffabscheidung profitieren sollte", fasst der Analyst zusammen, "fällt es uns schwer, ein Szenario zu sehen, in dem FCEL in seine Bewertung hineinwachsen kann.“
Das durchschnittliche Kursziel von 8 befragten Analysten liegt gemäß Investing.com-Daten bei 11,50 Dollar in den nächsten 12 Monaten. Ausgehend vom aktuellen Kurs entspricht dies einem Aufwärtspotenzial von 23,79 Prozent. Die optimistischste Schätzung beläuft sich auf 15 Dollar, die pessimistische Schätzung auf 4 Dollar.
Keiner der befragten Analysten empfiehlt die Aktie von FuelCell zum Kauf. Sechs raten dagegen zum Halten und zwei zum Verkaufen.
Statt auf FuelCell zu setzen, rät Satish Anlegern Aktien von Bloom Energy (NYSE:BE) "überzugewichten". Das Kursziel legte er auf 43 Dollar je Aktie fest. Trotz des gestrigen Kursanstiegs um mehr als 5 Prozent, impliziert dies ein Potenzial von 80 Prozent.
Dank erfolgreicher Kostensenkung rechnet Satish mit einer weiteren Verbesserung der Bruttomarge und erwartet, dass das Unternehmen im Jahr 2021 einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erzielen wird.
Satish startete auch die Beobachtung von Ballard Power-Aktien (NASDAQ:BLDP). Das festgelegte Kursziel von 26 Dollar liegt gut 30 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs. Die Einstufung lautet "equal-weight".
Ballard Power "verfügt über eine führende Stellung auf dem Markt für Brennstoffzellenbusse mit dem Potenzial für zusätzliches Wachstum, wenn Wasserstoff-Brennstoffzellen auch in anderen Endnutzermärkten wie schweren und mittelschweren Lastkraftwagen, im Schienenverkehr und in der Schifffahrt in großem Umfang eingesetzt werden", so Satish.
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