(neu: Schlusskurse)
Zürich, 23. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Dienstag den Erholungskurs fortgesetzt. Die Konjunkturdaten aus China und Europa seien deutlich weniger schlecht als erwartet ausgefallen, sagten Händler. Zudem hofften die Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank auf ihrem Symposium in Jackson Hole am Freitag neue Massnahmen zur Stärkung der Konjunktur bekanntgeben werde. Der schwache deutsche ZEW-Index und die enttäuschenden Daten vom US-Immobilienmarkt bremsten den Anstieg nur wenig. "Die Zahlen sind unter dem Strich weniger schlecht als befürchtet. Das lässt hoffen", sagte ein Händler.
Der SMI schloss um 1,68 Prozent höher auf 5231 Punkten. Der breite SPI legte 1,27 Prozent auf 4740 Zähler zu.
Die Umsätze hielten sich aber in Grenzen. Nach wie vor herrsche Zurückhaltung vor, nachdem Erholungsansätze mehr als einmal nach kürzester Zeit versandet seien.
Die Erholung, die am Vortag vor allem von defensiven Werten getragen wurde, gewann an Breite. So legten neben den Pharma- und Lebensmittelwerten auch Aktien von Banken und zyklischen Firmen zu. Die schwer gewichteten Pharmatitel Novartis gewannen gut zwei Prozent. Roche sowie der Lebensmittelwert Nestle gewannen je gut ein Prozent. Mit Swisscom und Syngenta , die um mehr als zwei Prozent anzogen, lagen zwei weitere defensive Werte in der Anlegergunst.
Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und UBS rückten um mehr als zwei Prozent vor. UBS kündigte den Abbau von 3500 Stellen, davon rund 400 in der Schweiz, an. Damit sollen rund zwei Milliarden Franken jährlich gespart werden. Das Sparziel liegt am oberen Rand der 1,5 bis zwei Milliarden Franken, die die Bank vor einem Monat in Aussicht gestellt hatte. GAM Holding legten nach einem durch einen Einmalfaktor ausgelösten Gewinnrückgang 1,5 Prozent zu. Bei den Versicherungen ragten Zurich mit einem Plus von 2,5 Prozent heraus. UBS hatte den Titel auf "Buy" von Neutral" hochgestuft.
Auch die Aktien zyklischer Firmen tendierten mehrheitlich fester. ABB und Holcim legten mehr als ein Prozent zu. Besser als erwartete Uhrenexporte im Juli liessen die Aktien beiden Uhrenhersteller Richemont und Swatch um jeweils über zwei Prozent steigen.
Von guten Ergebnissen profitierten auch die Papiere von Lindt & Sprüngli und Flughafen Zürich . Der Lindt-PS stieg um acht Prozent.
Dagegen stürzten Charles Vögele nach einer neuerlichen Gewinnwarnung um 14 Prozent ab. Kudelski verloren nach enttäuschenden Zahlen elf Prozent. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)