Zürich, 30. Sep (Reuters) - Konjunktursorgen und Abgaben zum Quartalsende haben am Freitag die Schweizer Börse unter Druck gesetzt. Trotz der Zustimmung Deutschlands und anderer Länder zum erweiterten Euro-Rettungsschirm EFSF bestünden weiterhin Zweifel, ob die Schuldenkrise wirklich nachhaltig gelöst werden kann. Laut Händlern kam es teiweise zu heftigen Kursbewegungen, insgesamt fielen die Volumen aber eher bescheiden aus.
Der Leitindex SMI notierte kurz vor Schluss um ein Prozent tiefer auf 5546 Punkten. Im zu Ende gehenden Quartal büsste der Bluechipindex damit mehr als zehn Prozent ein. Das Jahresminus beläuft sich auf bislang 13 Prozent.
Enttäuschende Konjunkturzahlen aus China, der Euro-Zone und der Schweiz machten vor allem den zyklischen Werten zu schaffen. Dazu zählten etwa die Titel der beiden Luxusgüterkonzerne Richemont und Swatch , die es mit Abschlägen von fünf beziehungsweise fast sieben Prozent besonders hart traf.
Auch Aktien von Anlagenbauern wie ABB , Sulzer , den Logistikern Kühne + Nagel und Panalpina oder dem Arbeitskräfte-Vermittler Adecco kamen unter die Räder.
ABB, Adecco, die beiden Luxusgüterwerte und die zwei Grossbanken Credit Suisse und UBS haben im zu Ende gehenden Quartal knapp ein Viertel ihres Werts verloren.
CS und UBS sackten am Freitag drei beziehungsweise über fünf
Prozent ab. Spekulationen, die Deutsche Bank
Einzig die als defensiv angesehenen Werte Novartis und Roche hielten sich mit Kursanstiegen von einem halben Prozent überdurchschnittlich gut.
Zu den wenigen Gewinnern unter den Bluechips zählten auch Holcim mit einem Plus von 0,6 Prozent. Die ZKB hat die Aktie neu zum Kauf empfohlen. Der Sektor sei nach der schwachen Kursentwicklung mehr als reif für eine Erholung.
Verzögerungen bei einem OEM-Projekt liessen die Aktien von Tecan um zehn Prozent einbrechen. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)