Zürich, 25. Aug (Reuters) - Die Angst vor einem
Wiederaufflackern der Schuldenkrise und vor einem Rückfall der
Wirtschaft in die Rezession hat die Schweizer Börse am Mittwoch
belastet. Die Herabstufung der Bonität Irlands auf "AA" von
"AA-" durch die Ratingagentur S&P habe die Befürchtungen vor
einer Verschärfung der Schuldenkrise aufs Neue angefacht und die
Stimmung weiter eingetrübt. Der unerwartete Anstieg des
deutschen Ifo-Index konnte dem Markt nur vorübergehend eine
Stütze geben. Vor der Veröffentlichung von US-Immobiliendaten am
Nachmittag hielten sich die Anleger zurück und die Kurse
bröckelten weiter ab.
Der SMI<.SSMI> der Standardwerte notierte am Mittag um 0,5
Prozent schwächer auf 6115 Punkten. Der breite SPI <.SSHI>
verlor 0,4 Prozent auf 5413 Zähler.
Gewinner unter den Bluechips waren rar. Einzig der Titel des
Pharmariesen Novartis legte um mehr als ein Prozent zu. Der
Roche Genussschein verlor dagegen 0,5 Prozent. Dabei
verbuchte der Pharmakonzern einen Erfolg. Die britische
Gesundheitsbehörde NICE hat die Rückzahlung der Kosten für das
Roche-Medikament MabThera gegen rheumatoide Arthritis
empfohlen. Zuletzt hatte NICE der Kostenerstattung für Avastin
gegen fortgeschrittenen Darmkrebs nicht zugestimmt.
Unter Abgaben litten die Aktien von Synthes . Der
Medizinaltechnikkonzern leide unter dem schwachen Ergebnis, das
US-Konkurrent Medtronic vorgelegt hatte. Zudem
revidierte das US-Unternehmen die Umsatz- und Gewinnprognosen
nach unten. "Das belastet den ganzen Sektor", sagte ein Händler.
Erneut tiefere Kurse verbuchten die Aktien der Banken.
UBS verloren 1,2 Prozent und Credit Suisse
0,5 Prozent. Händler verwiesen auf die nachgebenden Kurse
europäischer Konkurrenten. "Die Senkung der Bonität Irlands
weckte ungute Erinnerungen an die Schuldenkrise", sagte ein
Händler.
Bei den mehrheitlich ebenfalls tiefer gehandelten Aktien der
Versicherungen büssten Baloise , die den
Zwischenbericht am Donnerstag veröffentlicht, ein Prozent ein.
Auch Swiss Re und Zurich gaben nach.
Belastet von den Konjunkturängsten verzeichneten die Aktien
zyklischer Firmen wie ABB , Fischer oder Holcim
und andere Kursverluste von einem Prozent und mehr.
Mehr als fünf Prozent stiegen die Aktien von Ascom .
Die Technologiegruppe hat den Reingewinn im Halbjahr auf 24,0
(7,3) Millionen sfr verdreifacht. Der Umsatz stieg auf 281,2
(235,2) Millionen sfr. Zudem hob die Firma das Ebitda-Ziel für
2010 auf elf bis zwölf Prozent an. Und es soll ab 2011 wieder
eine Dividende ausgeschüttet werden. "Das ist weit mehr als
erwartet", sagte ein Händler.
Dagegen verbuchte der Broker Compagnie Financier Tradition
CFT einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang im
Halbjahr. Dies drückte die Aktie um vier Prozent.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)