* Dax-Anleger vor langem Wochenende in USA zurückhaltend
* Geplatzter Werftverkauf belastet ThyssenKrupp
* Kapitalerhöhung zieht Leoni ins Minus
(neu: Händler, BMW, Kabel Deutschland, Finanztitel)
Frankfurt, 01. Jul (Reuters) - Nach der Kursrally der
vergangenen beiden Tage hat der Dax<.GDAXI> eine Verschnaufpause
eingelegt. Am Freitagvormittag notierte der deutsche Leitindex
0,1 Prozent im Plus bei 7384 Zählern. Am Donnerstag hatte das
endgültige Ja des griechischen Parlaments zu den Sparplänen der
Regierung die Aktienmärkte beflügelt und den Dax um 1,1 Prozent
steigen lassen. Im ersten Halbjahr hat das Börsenbarometer um
6,7 Prozent zugelegt.
Vor dem langen Wochenende in den USA wegen der
Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli rechnen
Börsianer am Freitag mit nur wenigen Impulsen am Markt. "Wir
haben zuletzt einen ordentlichen Schluck aus der Pulle genommen,
aber jetzt fehlt die Lust, weiter zu kaufen", sagte ein Händler.
Einem anderen Börsianer zufolge sei es wichtig, zum
Handelsschluss die Marke von 7320 Zählern als wichtige
Unterstützungslinie gehalten werde, um in der kommenden Woche
auf weiter steigende Kurse setzen zu können.
Impulse könnten am Nachmittag neue US-Konjunkturdaten
liefern, nachdem der Chiacgoer Einkaufsmanagerindex am Vortag
besser ausgefallen war als erwartet. Ihr Augenmerk dürften
Anleger vor allem auf den nationalen Einkaufsmanagerindex (16.00
Uhr MESZ) richten. Analysten prognostizieren einen Rückgang im
Juni auf 51,8 (Mai: 53,5) Punkte.
FINANZWERTE LEGEN NACH EINIGUNG MIT BUND ZU
Größte Dax-Verlierer waren die Titel von
ThyssenKrupp, die um 1,2 Prozent auf 35,42 Euro
nachgaben. Entgegen den ursprünglichen Plänen übernimmt der
arabische Schiffbaukonzern Abu Dhabi Mar den zivilen Bereich der
Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss nun doch nicht, gab der
Eigner ThyssenKrupp bekannt. "Ob die finanziellen Auswirkungen
so groß sein werden, bleibt abzuwarten, aber für die Stimmung
ist das negativ", sagte ein Händler. Das Scheitern der Gespräche
mit Abu Dhabi Mar könnte den Prozess der Restrukturierung bei
ThyssenKrupp ins Stocken bringen.
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Die Aktien von BMW verloren 1,1 Prozent auf 68,04,
nachdem die Banco Santander die Papiere Händlern zufolge auf
"underweight" von "buy" heruntergestuft hatte.
Auf der Gewinnerseite standen Banken- und Versicherungswerte
weit oben, nachdem sich Branchenvertreter mit der
Bundesregierung auf eine Beteiligung der Finanzinstitute an
Hilfen für Griechenland geeinigt hatten. Commerzbank
führten die Liste mit einem Plus von 2,1 Prozent auf 3,03 Euro
an, gefolgt von der Allianz, die sich um 0,9 Prozent
verteuerten. Die Anteilsscheine der Deutschen Bank
stiegen um 0,8 Prozent. Der als Nachfolger von
Deutsche-Bank-Vorstandschef Josef Ackermann gehandelte ehemalige
Bundesbankpräsident Axel Weber soll 2013 Präsident der Schweizer
Großbank UBS werden. In Zürich legten die Titel der UBS
0,6 Prozent auf 15,42 Franken zu.
Im MDax<.MDAXI> standen Leoni im Fokus, die im
Zuge der am Donnerstagabend bekanntgegebenen Kapitalerhöhung 5,2
Prozent auf 38,74 Euro verloren. Trotz des Abschlags zeigten
sich Börsianer zuversichtlich, dass die Titel bald wieder Boden
gutmachen werden. In den vergangenen zwölf Monaten sind die
Anteilsscheine um 139 Prozent gestiegen.
Auf der Verliererseite standen zudem Kabel
Deutschland mit einem Minus von 1,1 Prozent auf 41,93
Euro. Der Investor Providence trennte sich komplett von seinen
rund 20 Millionen Aktien an dem Kabelbetreiber zum Preis von
41,10 Euro je Anteilsschein.
Am Tag der Hauptversammlung setzten sich
ProSiebenSat.1 mit einem Aufschlag von 5,3 Prozent
auf 20,59 Euro an die Spitze des Nebenwerte-Index. Der
Medienkonzern hob seine Umsatzprognose für 2011 leicht an und
bekräftigte seine Prognosen für das Nettoergebnis. Zudem will
das Unternehmen bis 2015 unter anderem im internationalen
TV-Segment, bei neuen Medien und Programmproduktionen
zweistellig wachsen.
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(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Hans
Seidenstuecker)